REZEPT_
Mama weiß viel. Ihr Kopf ist voll. Das ist zwar meistens auch ganz toll.
Nur dann nicht, wenn sie glatt vergisst, dass morgen Faschingsdienstag ist.
„O je, das hab ich völlig vergessen!“, ruft sie nach dem Mittagessen.
Sie wäscht noch schnell die letzten Teller und holt die Schachtel aus dem Keller.
Prinzessinnenkleider liegen drin und die Uniform einer Bahnschaffnerin.
Auch Clownschuhe, ein Ritterschwert, ein Fächer und ein Steckenpferd.
Mama reicht Isa-Pisa ein Glitzerkleid.
„Probier mal das.“ – Doch es ist ihr zu weit.
Das nächste zu eng, sie platzt fast heraus. Das dritte sieht wie ein Bikini aus.
Das letzte Kleid geht ihr nur bis zum Knie. Und in die Clownschuhe passt sie nie!
Auch die Ritterrüstung ist viel zu klein.
Mit Müh und Not zwängt sich Stefan rein.
Er galoppiert auf dem Steckenpferd und schwenkt dabei sein Ritterschwert.
„Ich weiß wirklich nicht, was wir mit dir machen“,
sagt Mama. „Du brauchst neue Sachen.“
Bloß, da fehlt die Zeit dafür.
Der Schulfasching steht vor der Tür.
Mama ist ratlos. „Wie verkleiden wir dich?“
Da sagt Isa-Pisa: „Ich gehe als Ich.“
Am nächsten Tag, in der letzten Stunde, sitzen alle in einer Runde.
Geister geistern. Gefängniswärter warten. Drei Piraten spielen Karten.
Wolf ist ein Wolf, Rolf ein Pinguin. Marie ist eine Balletttänzerin.
Alle sagen, was ihre Verkleidungen tun. Tom ist ein Rockstar. Lena ein Huhn!
Marie sagt natürlich: „Ich tanze Ballett.“ Die Lehrerin findet: „Das ist nett.“
Sie fragt Isa-Pisa: „Wann verkleidest du dich?“ –
„Ich bin ja verkleidet – verkleidet als Ich!
Als Zirkusprinzessin und Zoodirektor, als Kopf-in-den-Wolken und Flöhe-im-Ohr. Als Zauberkünstler und Schiffskapitän, als Räuberhauptfrau kann man mich seh’n.
Ich segle und ich zaubere, ich tanze und ich raubere.
Und ab und zu verkleide ich mich als Isa-Pisa und Immer-noch-Ich.“ «
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