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Nach alter Kirchenordnung geht dem Dreikönigsfest eine 40-tägige Fastenzeit voraus. Lässt man die jeweiligen Samstage und Sonntage aus, beginnt sie mit dem 12. November. Der Vortag dieses Fastenbeginns, das Fest des heiligen Martin von Tours am 11. November, spielte früher eine besondere Rolle. An diesem Tag gab es Ernte- und Schlachtfeste, das Gesinde wechselte die Herrschaft und die Abgaben an Gutsherren und Klöster waren fällig.
In der Kirche wurde die Zahl Elf als Verkörperung der Sünde gedeutet, da sie die zehn Gebote überschreitet. Weil Narren mit ihrem Verhalten während der Faschingszeit teilweise auch religiöse Vorschriften übertreten, wurde ihnen die Zahl Elf zugeordnet.
Schon seit dem 19. Jahrhundert nutzen viele Faschingsgesellschaften diesen letzten Termin vor dem Adventfasten als Beginn der Faschingsvorbereitungen. An diesem Tag finden – oft um 11.11 Uhr – Gründungsversammlungen neuer Vereine und Generalversammlungen bestehender Faschingsgesellschaften statt. Der Elferrat wird neu besetzt, Faschingsprinzenpaare gekrönt und Ideen für Faschingsveranstaltungen zusammengetragen.
Manche Faschingsgilden starten mit ihren Veranstaltungen schon zwischen Neujahr und Dreikönig. Dazu deuten auch manche Raunachtsbräuche mit ihren Figuren und deren Ausgelassenheit den Übergang von der Weihnachtszeit zur Faschingszeit an. Die Zeit des echten Faschings liegt jedoch zwischen den beiden kirchlichen Festkreisen Weihnachten und Ostern, sie beginnt nach dem Dreikönigsfest und endet oft mit großen Umzügen am (Faschings-)Dienstag, dem Tag vor dem Aschermittwoch.
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