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„Es tut mir leid.“ Ein kurzer Satz, der viel bewirken kann. Leider fällt es vielen in Konflikten schwer, sich Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen. Die Streitkultur, die man bereits als Kind vermittelt bekommt, trägt viel dazu bei, wie man im späteren Leben Konfliktsituationen begegnet und ob auch Reue gezeigt werden kann.
Vielen fällt es schwer, um Entschuldigung zu bitten, da sie es als ein Eingeständnis der eigenen Schwäche sehen. Hohe Ansprüche an sich selbst und ein perfektionistisches Weltbild können es zudem erschweren, auf andere zuzugehen. Die eigene Persönlichkeit spielt außerdem eine große Rolle, wie und ob wir uns richtig entschuldigen können. Vor allem sehr unsicheren Menschen kann es beispielsweise schwerfallen, da eine Entschuldigung sehr schambehaftet wäre. Lieber wird geschwiegen oder der konfrontierenden Situation ausgewichen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Empathiefähigkeit eines Menschen. Um sich entschuldigen zu können, muss man überhaupt die Fähigkeit besitzen, sich in andere Personen hineinzuversetzen und deren Gefühle wahr oder ernst zu nehmen. Gerade Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen können sich aus diesem Grund schwer damit tun, auf andere zuzugehen und eigene Fehler anzusprechen. Zu guter Letzt spielen die eigenen Erfahrungen aus der Kindheit eine große Rolle, ob es uns leicht fällt, um Verzeihung zu bitten. Wurde man als Kind beispielsweise häufig gezwungen, sich zu entschuldigen, auch wenn kein Fehler vorlag, kann das im Erwachsenenalter zu einem Problem werden. Das Trauma sitzt dann mitunter so tief, dass diese Menschen Entschuldigungen meiden.
Verantwortung übernehmen: Als eine der wichtigsten Komponenten für das Gelingen einer Entschuldigung haben Wissenschafter:innen die eigene Verantwortlichkeit festgehalten. Wer aufrichtig und ehrlich die Verantwortung für den Konflikt übernehmen und die eigenen Anteile sehen kann, dem wird eher verziehen.
Lösungsvorschläge: Bitten Sie die oder den andere:n darum, es wieder gut machen zu können und sprechen Sie konkret an, welches Verhalten Sie in der Zukunft nicht mehr wiederholen wollen und wie Sie sich künftig verhalten möchten.
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