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Aufeinander hören ist im dreistufigen synodalen Prozess wichtig

Weltweiter synodaler Weg

Weltkirche

Papst Franziskus schickt die Weltkirche auf einen synodalen Weg. Dieser beginnt im Oktober 2021, hat drei Phasen und endet mit der Bischofssynode im Oktober 2023.

Ausgabe: 21/2021
25.05.2021
- Slouk/Kathpress
Als Generalsekretär der Bischofssynode koordiniert er die Weltsynode: Kardinal Mario Grech aus Malta.
Als Generalsekretär der Bischofssynode koordiniert er die Weltsynode: Kardinal Mario Grech aus Malta.
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Die ursprünglich für Oktober 2022 geplante Bischofssynode in Rom wird von Papst Franziskus zu einem zweijährigen synodalen Weg ausgebaut. Es sind drei Phasen vorgesehen: eine diözesane, eine kontinentale und eine weltkirchliche. Ziel ist, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören“, wie es Papst Franziskus einmal formulierte.

 

Thema offen

Eine inhaltliche Vorgabe gibt es vorerst nicht, Themen sollen auf dem Weg gefunden werden. Wesentliche Elemente aller Versammlungen sollen Gespräche und Reflexionen sein, bei denen Teilnehmer vor allem aufeinander hören. Dazu kommen gemeinsame Gebete und Messfeiern. Koordiniert wird das Projekt vom Synodensekretariat in Rom unter Kardinal Mario Grech.

 

Mitmachen

Eröffnet wird der Prozess am 9. und 10. Oktober vom Papst in Rom. Eine Woche später soll er in jeder Diözese weltweit starten. Anhand eines Fragebogens und Leitfadens wird unter Leitung des Ortsbischofs bis März 2022 beraten und gebetet. Auch Ordensgemeinschaften, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen.

 

Alle Ergebnisse

gehen an das Synodensekretariat in Rom. Dieses erstellt daraus ein erstes Arbeitsdokument, das ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten wird. Auch die Früchte dieser zweiten Phase gehen zurück nach Rom und werden dort zu einem zweiten Arbeitsdokument destilliert. Dieses bildet die Grundlage für die Beratungen der Vollversammlung der Bischofssynode, die im Oktober 2023 in Rom tagt.

 

Bischofssynode plus

Kardinal Mario Grech koordiniert als Leiter des Synodensekretariats in Rom den gesamten Prozess, der unter dem Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission“ stehen wird. „Von einem Ereignis wandelt sich die Bischofssynode zu einem Prozess“, so Grech. Gut 50 Jahre Erfahrung mit der von Papst Paul VI. 1965 eingesetzten Bischofssynode hätten gezeigt, dass dieses Instrument selbst synodaler werden müsse. Das soll damit beginnen, dass auf Ebene der Diözesen zunächst die Gläubigen ihre Anliegen und Erfahrungen einbringen.

 

Beteiligung

„Entscheidungsfindung in der Kirche beginnt immer mit Zuhören; nur dann können wir verstehen, wie und wohin der Geist die Kirche leiten will“, so Kardinal Grech. Erst nachdem sich das Volk Gottes geäußert hat, sollten die Bischöfe über dessen Anliegen – „und nur darüber“ – beraten, betonte Grech. Der Synodensekretär zeigte sich zuversichtlich, dass Beratungen, Austausch und Gebete an der Basis „reiche Früchte“ für die Synodenversammlung im Oktober 2023 bringen. Seine Behörde wolle alles dafür tun, dass sich jeder einbringen könne.

 

Volle Unterstützung

für die Weltbischofssynode bekommen Papst Franziskus und Kardinal Mario Grech vonseiten der Österreichischen Bischofskonferenz: „Wir tun mit ganzem Herzen und Engagement mit“, sagte Erzbischof Franz Lackner als Vorsitzender. Die Bischofskonferenz wird sich von 14. bis 16. Juni in Mariazell damit befassen.

 

Analyse

Ernst. Papst Johannes XXIII. wusste: So kann es mit der Kirche nicht weitergehen, und er setzte ein Konzil an. Papst Franziskus weiß: So kann es mit der Kirche nicht weitergehen, und er setzt eine auf das Kirchenvolk erweiterte Bischofssynode an. Organisator Kardinal Mario Grech betont, dass sich jeder einbringen können soll. („Jede“ erwähnt er nicht, aber wir nehmen wohlwollend an, dass er sie mitmeint.) „Entscheidungsfindung in der Kirche beginnt immer mit Zuhören“, erklärt er den dreistufigen Prozess.

 

Keine Gesprächstherapie. Leider haben viele Katholik/innen gegenteilige Erfahrungen gemacht, und es erfordert Anstrengung, sich voll Vertrauen in den Prozess zu begeben. Zu oft sind Ideen bereits im gefräßigen Magen des Vatikanischen Archivs verschwunden. Wenn sie es dahin überhaupt geschafft haben. Katholik/innen brauchen keine Gesprächstherapie mehr, sondern, dass das viele Gesagte von den Entscheidungsträgern im Vatikan ernst genommen wird.

 

Chance. Natürlich: Was alles von 1,3 Milliarden Katholik/innen weltweit gesagt, gehofft und gewünscht wird, ist so vielfältig wie die Menschen selbst. Worauf also sollen die Bischöfe in der Bischofssynode 2023 hören? Was kann herauskommen, ohne dass es gute Teile der 1,3 Milliarden wieder auf die eine oder andere Weise vor den Kopf stößt? Der weltweite synodale Weg ist jedenfalls eine große Chance, birgt aber auch Gefahr: dass viele Menschen, die sich einbringen, in welche Richtung auch immer Frust und Enttäuschung erleben und dass der synodale Weg ein Begräbniszug der Kirche wird. Das darf nicht passieren!

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Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland (derzeit in Elternkarenz).

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