Wort zum Sonntag
Im Jahre 1997 hatten Schwester Narciza Pazmino und Pfarrer Pepe Hidalgo in Ambato (Ecuador) ein Hilfsprojekt gestartet. Sie versuchten Straßenkindern Halt zu geben, wollten sie von den Drogen fernhalten, ihnen eine Ausbildung ermöglichen und sie mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Die Ordensschwester und der Pfarrer freuten sich über die Volontäre, die von der Organisation „Jugend Eine Welt“ zu ihnen kamen, um dabei mitzuhelfen. Darunter war auch Johanna Neuhauser aus der Pfarre Steyr-Christkindl, die vor 20 Jahren als Freiwillige mitgearbeitet hatte.
„Für mich war die Umstellung schon groß, als ich nach Ambato gekommen bin“, erzählte Johanna Neuhauser nach ihrer Rückkehr vom einjährigen Hilfseinsatz, „da waren die neue Sprache und die so von uns ganz unterschiedliche Kultur.“ Beeindruckt hatte die damals 18-Jährige die Energie, mit der die Projektmitarbeiter:innen sich aufopferten. Es war aber die nachhaltige Finanzierung, die dem Projekt mangelte, die Gewissheit einer fixen monatlichen Unterstützung. Diesen Mangel versuchte Johanna Neuhausers Heimatpfarre Christkindl zu beheben. „Wir haben schon mit der Unterstützung begonnen, als Johanna nach Ecuador gegangen ist. 3.200 Euro sind bereits nach Ambato geflossen“, sagte der Pfarrverantwortliche Heinrich Brugger. Die Steyrer riefen zudem die Aktion „Ein Christkind für ein Straßenkind“ ins Leben, um der Partnerpfarre in Ecuador regelmäßig Geldsummen zur Verfügung stellen zu können. Damit bewies die Pfarre, dass ein Auslandsvolontariat nicht nur für die Volontärin eine nachhaltige Wirkung hatte. Bis heute unterstützt die Steyrer Pfarre ihre Partner in Ecuador: 350.000 Euro an Spendengeldern kamen in 20 Jahren zusammen. Damit wurden unter anderem Klassenräume, eine Küche und Werkstätten finanziert, ebenso wie Sozialarbeiter:innen und Psycholog:innen.
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