Wort zum Sonntag
Die Regierung Sri Lankas macht eine einheimische radikal-islamische Gruppe für die Anschläge verantwortlich. Demnach soll die Gruppe National Thowheeth Jama‘ath die Selbstmordattentate verübt haben. Außerdem hieß es, die Attentäter hätten Unterstützung von einem internationalen Netzwerk gehabt. Allerdings blieben viele Fragen offen – auch zu mutmaßlich übergangenen Hinweise vor den Anschlägen. Bei Redaktionsschluss lag die Opferzahl bei 310 Toten und 500 Verletzten.
Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, hat die Christen zur Besonnenheit aufgerufen. Im Gespräch mit „Vatican News“ sagte der Kardinal am Ostermontag, die Terrorakte hätten ihn überrascht, die Spannungen zwischen Muslimen, Buddhisten und Christen auf Sri Lanka seien seit Jahren verhältnismäßig gering gewesen. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung sind Buddhisten, 13 Prozent Hindus, zehn Prozent Muslime und etwa sieben Prozent Christen. Kardinal Ranjith sagte, er habe die Gläubigen zur Besonnenheit gemahnt, „sodass keiner Selbstjustiz übt und die Beerdigungen in Ruhe stattfinden können“. „Ich habe an die Katholiken appelliert, dass sie dem Beispiel Jesu Christi folgen, der am Kreuz jenen vergeben hat, die ihn kreuzigten.“
Papst Franziskus zeigte sich erschüttert über die Gewalt: „Ich hoffe, dass alle diese terroristischen Attentate verurteilen. Es handelt sich um unmenschliche Taten, die nie zu rechtfertigen sind“, sagte. Anschließend betete er ein Ave Maria für alle Opfer und bat um Unterstützung für die Bevölkerung. Wiens Kardinalerzbischof Christoph Schönborn, der mit Kardinal Ranjith in Colombo telefonierte, zeigte seine Betroffenheit ebenso wie der evangelische Bischof Michael Bünker. Dieser betonte, dass Christen die weltweit am meisten verfolgte Religionsgruppe seien. « kathpress/nie
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