Üblicherweise fasziniert eher das Gegenteil von „normal“. Dass der Mensch Jesus normal war – so normal, dass es manche sogar geärgert hat –kann das auch faszinieren? Nichts Außerordentliches war da, keine Privilegien, keine roten Gewänder, nichts Pompöses; ein Gott, der mit den Menschen auf Augenhöhe kommuniziert.
Das war nichts Normales, Alltägliches. Eher etwas Verrücktes. Gottes Sohn stirbt und
zeigt gleichzeitig, dass er stärker ist als der Hass der Gegner, der Schmerz der Folter.
Gott hat seinen Sohn nicht im Tod gelassen. Gott hat nicht aufgehört zu wirken, zu lieben.
Der Sieg der Hoffnung über die Hoffnungslosigkeit geschieht immer wieder.
Edith Stein ist bekannt als Jüdin und Philosophin, die zum katholischen Glauben konvertierte, Karmelitin wurde und im Zuge der NS-Judenverfolgung in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde. Die Grundlagen für ihre Stärke und Geradlinigkeit finden sich nicht zuletzt in verborgenen Phasen ihres Lebens.
Ängste sind nicht schlimm, sie gehören zum Menschsein dazu. Sie sind wie Begleiterinnen. Gut ist, sie zu akzeptieren, aber sie dürfen nicht lebensbestimmend werden. Sie gehören zum Karfreitag und stehen in Spannung zum Wunsch, als österliche Menschen zu leben. „Gott hat den Stein von unsren Gräbern weggewälzt, hinausgehen müssen wir selbst.“