Wort zum Sonntag
Christen, Muslime Juden: Sie alle haben im spanischen Andalusien Spuren hinterlassen. „Spurensuche“ hieß auch die Reise von Vertretern der Kirche, der Politik und der Wirtschaft aus Oberösterreich nach Andalusien.
Spiritueller Höhepunkt der von Franz Hehenberger (Sei so frei) und Gerald Mandlbauer (OÖN)initiierten Fahrt war der Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer in El Morche östlich von Malaga. Nicht die triumphalen Kathedralen von Málaga, Córdoba oder Granada boten dafür den Rahmen, sondern ein einfacher Raum unter einer Pfarrkirche. Dort trifft sich wöchentlich die deutschsprachige katholische Gemeinde der Costa del Sol.
An sich sind es zwei 150 Kilometer voneinander entfernte Gemeinden, die der aus der Diözese Würzburg stammende Pfarrer Alfred Scheller betreut: In El Morche sind es eher ältere Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen dort zumindest Teile des Jahres verbringen.
In El Ángel nahe Marbella gehören Familien zur Gemeinde, die der Arbeit wegen in Spanien sind: Dort gibt es eine deutsche Schule und damit auch Erstkommunionen und Firmungen. Beide Gemeinden sind für Gottesdienste in spanischen Pfarren eingemietet. Im Übrigen ist ganz Andalusien das „Pfarrgebiet“ von Scheller: Mal ist es eine Beerdigung in Jerez, mal eine Hochzeit in Granada, für die der Priester hunderte Kilometer fährt.
„Ich bin jetzt seit 2001 hier. Das hat auch bei mir gesundheitliche Gründe“, erzählt der Franke. In der Seelsorge unterstützt ihn Renate Baumann, eine Gemeindereferentin in Ruhe. „Als wir hierher kamen, sind die Menschen nach dem Gottesdienst einfach auseinandergegangen. Also hat Renate eine Suppe zum gemeinsamen Verzehr nach dem Gottesdienst gekocht. Daraus hat sich dann ein Austausch entwickelt und die Leute haben begonnen, sich gegenseitig einzuladen“, sagt Scheller.
Nicht so leicht sei der Kontakt zu den Touristen. Manche Menschen würden sich zwar schon vor Reisenantritt erkundigen, wo der deutschsprachige Gottesdienst gefeiert wird. Aber sonst gebe es unter den Urlaubern eher wenig Interesse, berichtet Alfred Scheller. Dafür besteht ein guter Kontakt zur evangelischen deutschsprachigen Gemeinde. „Der frühere evangelische Pfarrer hier ist mein bester Freund, sagt der Seelsorger.
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