Wort zum Sonntag
Ihm sei vom Papst „eine große Last auf die Schultern gelegt worden“, sagte Lackner. Seine erste Aufgabe als Visitator in der Kärntner Diözese sei „zu hören, wie es den Menschen und Verantwortlichen in der Kirche dort geht“. Er wolle „ein Sprachrohr nach Rom sein für diese Menschen“, wisse allerdings auch, „Wahrheit muss errungen werden“, fügte der Erzbischof hinzu.
Die Positionen der Konfliktparteien liegen weit auseinander. Ein vom Domkapitel veröffentlichter Bericht enthält harte Kritik in Bezug auf das bischöfliche Mensalgut (in Gurk „Bistum“ genannt): Die Abschlüsse der Jahre 2016 und 2017 zeigen rote Zahlen in der Höhe von 0,7 Millionen bzw. 1,9 Millionen Euro. Als Hauptgrund werden hohe Verluste im Hotelbetrieb des Mensalgutes genannt. Dem Bischof wird sinngemäß vorgeworfen, eine Vertraute von ihm schalten und walten gelassen und Kontrollmechanismen ausgeschaltet zu haben. Wie vergangenen Freitag bekannt wurde, ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Graz gegen Bischof Schwarz und seine Vertraute, um abzuklären, ob wegen Untreue gerichtlich anzuklagen ist. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Alois Schwarz, nunmehr Bischof von St. Pölten, zeigte sich „fassungslos“ über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Er habe in Kärnten insgesamt erfolgreich gewirtschaftet. Im Wirtschaftsleben könne es auch verlustreiche Phasen geben: „Wenn man eine Aussaat macht, kostet das Geld und dann kommt später die Erntezeit.“
Einigkeit herrscht auf beiden Seiten des Konflikts insofern, als die Visitation von allen Beteiligten begrüßt wird.
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