Wort zum Sonntag
Der von 5. bis 8. März geplante Besuch gilt einem vom Krieg zerrütteten, fragilen Land und verwundeten Religionsgemeinschaften. Auf dem Programm steht u. a. ein interreligiöses Treffen in Ur in Chaldäa, der Heimat Abrahams, den Juden, Christen und Muslime als Stammvater verehren. Bei den Ruinen des Stufentempels von Ur, den schon der biblische Erzvater vor 4000 Jahren gesehen haben mochte, sollen sich Vertreter des Islam und der Kirchen, aber auch von Juden, Jesiden oder Mandäern zum Gebet versammeln. Alle beziehen sie sich auf irgendeine Weise auf Abraham; alle sind sie in eine lange Geschichte von Rivalität und Gewalt verstrickt. Nicht weniger Symbolkraft liegt darin, wenn Großajatollah Ali al-Sistani den Papst in Nadschaf empfängt. Der 90-jährige schiitische Gelehrte verkörpert die moralische Autorität des Irak. In Konflikten wirkte er auf Mäßigung und Deeskalation hin. Zum chaldäisch-katholischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako wird ihm ein gutes Verhältnis nachgesagt. Das Treffen schlägt eine wichtige Brücke zwischen der katholischen Kirche und dem schiitischen Islam. Ein zweiter Programmpunkt nimmt den Terror des „Islamischen Staats“ und das Leiden der Christen im Nordirak in den Blick. Franziskus reist in die mehrheitlich von Sunniten bewohnte Metropole Mossul und die christliche Stadt Karakosch. Von dort flohen 2014 Zehntausende vor den Terrormilizen; etwa die Hälfte der Familien kehrte zurück.
Wort zum Sonntag
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