Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Die Gutachter rund um den Strafrechtler Björn Gercke stellten in 24 der insgesamt 236 ausgewerteten Aktenvorgänge 75 Pflichtverletzungen fest. Aufgezeigt wurde, wie Diözesanverantwortliche mit Fällen sexualisierter Gewalt durch Priester umgingen. So sind sie etwa einem Verdacht nicht nachgegangen oder sanktionierten strafbares Verhalten nicht. Zu den Beschuldigten zählen u. a. der Hamburger Erzbischof Stefan Heße (54), der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp (53), der Leiter des Kölner Kirchengerichts Günter Assenmacher (69) und der frühere Kölner Generalvikar Norbert Feldhoff (81). Beschuldigt sind auch die verstorbenen Erzbischöfe Joseph Höffner (1906–1987) und Joachim Meisner (1933–2017). Ihnen werden jeweils zahlreiche Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen attestiert. Laut der juristischen Untersuchung treffen den Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki keine Vorwürfe.
Woelki stellt zunächst Schwaderlapp, Assenmacher und den Kölner Weihbischof Ansgar Puff von ihren Aufgaben frei. In Folge haben Schwaderlapp und Heße den Papst ihren Rücktritt angeboten. Erstmals ziehen damit ranghohe Würdenträger der katholischen Kirche in Deutschland persönliche Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal.
Wie Gercke laut Kathpress weiter berichtet, habe sein Team die Geschehnisse der Vergangenheit nicht lückenlos rekonstruieren können. Man habe den Eindruck gewonnen, dass einige Aktenbestandteile fehlten, so Gercke. Vor allem einige ältere Akten seien handschriftlich geführt und zum Teil unleserlich. Im Laufe der Begutachtung seien auch mehrfach Unterlagen nachgereicht worden. Der Strafrechtler erklärte, dass der frühere Kölner Erzbischof Kardinal Meisner zusätzlich zu den Beständen der Erzdiözese einen eigenen Ordner mit Akten über „Brüder im Nebel“ geführt habe, „in dem er geheimhaltungsbedürftige Unterlagen aufbewahrt“ habe. Mindestens zweimal habe es Aktenvernichtungen gegeben, wie sie das kirchliche Recht jedoch vorschreibe. Die Gutachter hätten in diesen Fällen weitere Nachfragen bei verschiedenen Stellen der Erzdiözese unternommen.
Das Rechtsgutachten wurde bereits der Kölner Staatsanwaltschaft übergeben. Zudem gab es schon während der Untersuchungsphase in den vergangenen Monaten einen regelmäßigen Austausch mit der Strafverfolgungsbehörde.
Kardinal Woelki bekräftigte, den Missbrauch in der Erzdiözese Köln weiter aufarbeiten zu wollen. Den Betroffenen sexualisierter Gewalt habe er das Versprechen gegeben, dass die Aufklärung weitergehe. Zudem werde er das Gutachten nach Rom leiten und in den nächsten Tagen weitere Konsequenzen aus dem Missbrauchsgutachten für seine Erzdiözese bekannt geben.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
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