Wort zum Sonntag
Allein innerhalb des vorangangenen Monats hatte die Kunsthistorikerin Eva Voglhuber vom Kunstreferat der Diözese Linz fünf Diebstahlsmeldungen verzeichnet, berichtete die Kirchenzeitung im Jänner 2004.
Um bis zu 30 Prozent war die Anzahl der Diebstähle im Jahresvergleich gestiegen. „15 Fälle wurden bis Dezember in der Diözese Linz gemeldet, die Dunkelziffer dürfte noch einmal so hoch sein.“ Der Schaden belief sich pro Jahr auf circa 100.000 Euro. Opfer von Kunsträubern wurde damals etwa auch die Pfarre Michaelnbach: Fünf Krippenfiguren waren hier verschwunden.
Die Täter hatten es meist auf kleinere Objekte abgesehen, die schnell und unauffällig entwendet werden konnten. Im Visier der organisierten Gruppen waren Figuren und Aufsatzgruppen, die ohne viel Aufwand gestohlen werden können: Engel, die vom Seitenaltar herunterblinzeln, Kreuzigungsgruppen und eben auch Krippenfiguren.
„Im Prinzip kann es jeden treffen. Alles, was offen steht, nicht oder nur leicht montiert ist, ist gefährdet. Hinweisschilder mit ‚Achtung Alarmanlage‘ oder eine Kordel zur Absicherung können Täter abschrecken. Bei Umbauten gilt es aufzupassen“, war der Rat Voglhubers.
Kirchen vorsichtshalber zuzusperren, diesen Tipp gab die Kunsthistorikerin dennoch nicht. „Am besten ist es, wenn in der Pfarre engagierte Personen mehrmals täglich den Kirchenraum besuchen“, sagte Voglhuber. Sollte einem etwas Ungewöhnliches auffallen, sollte man nicht selbst Polizei spielen, sondern sofort Verantwortliche in Pfarre und Gemeinde informieren.
Viele Pfarren seien sich der Gefahr, im Visier der Kunstdiebe zu sein, noch nicht bewusst und unterschätzten den Wert und die Bedeutung ihrer Kunstgegenstände, war Voglhubers Erfahrung.
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