Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
„Wir beobachten gerade, wie die traditionelle katholische Lehre über die Homosexualität in sich zusammenbricht und zwar in einem enormen Tempo“, erklärte Stephan Goertz.
Der Professor für Moraltheologie an der Katholischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz referierte auf Einladung des Forum St. Severin am 14. Februar 2022 in einem Online-Vortrag über das Thema „Diskriminierende Lehre? Homosexualität im Urteil der katholischen Kirche“. Goertz verwies auf die aktuelle Initiative „Out in Church“, in der sich kirchliche Mitarbeiter als nicht heterosexuell geoutet haben.
Inzwischen fordern elf Generalvikare deutscher Diözesen eine Änderung des Arbeitsrechts, das zum Beispiel auf jegliche arbeitsrechtliche Sanktion für das Eingehen einer zivilen gleichgeschlechtlichen Ehe verzichtet.
Natur oder Liebe.
Goertz zeigte in seinem Vortrag die Grundlage auf, nach der die katholische Lehre homosexuelle Beziehungen beurteilt: Da diese die Weitergabe des Leben ausschließen, sind und bleiben sie schwere Sünde. Diesem Vorrang der Natur steht in den modernen Gesellschaften der Vorrang der Liebe und des Personalen gegenüber, erläuterte Goertz: Partnerschaft gründet auf Liebe, die in der Sexualität ihren Ausdruck findet.
Für den Mainzer Moraltheologen ist die Anerkennung der Homosexualität als naturgegebene Variante der menschlichen Sexualität überfällig. Wie Rom auf die Vorgänge reagieren werde, wie sie in Deutschland im Rahmen des „Synodalen Wegs“ vor sich gehen, könne er nicht einschätzen.
Papst Franziskus habe einen personalen Zugang zur Sexualität, bringe aber keinen Wechsel, analysierte Goertz.
Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
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