Wort zum Sonntag
Der Weg von der Pfarrkirche Maria Neustift auf die Alber Höhe wäre auch ohne Kapellen und Impulstafeln ein Heilsweg. Schritt um Schritt – wenn man am Rücken des Hügels spaziert – eröffnen sich Ausblicke, deren Schönheit fasziniert und in Bann zieht. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat die Pfarre entlang dieser Strecke einen Besinnungsweg zum Thema „Heil“ angelegt. Dieser ist – weil die Stationen teilweise aus Holz bestanden – in die Jahre gekommen und musste erneuert werden. Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Heilsweg hat die Möglichkeit genutzt, um spirtuell neue, zeitgemäße Akzente zu setzen. Ausgangspunkt ist die Kirche.
Die erste gestaltete Station ist die Pfarrhofkapelle, die der Sehnsucht gewidmet ist. „Wir haben bei dieser Kapelle und den beiden anderen, die zum Heilsweg gehören, die Gittertüren entfernt“, erläutern Heidemaria Hofer und Maria Seyerlehner von der Arge Heilsweg: „Als wir die Kapellen auf diese Weise geöffnet haben, war da plötzlich ein ganz anderes Gefühl. Wir müssen diese Öffnung aber auch leben.“ Stoffbahnen, auf denen Bilder mit Sehnsuchtsorten gedruckt sind, die Bewohner/innen von Neustift gebracht haben, bilden die Gestaltung des Innenraums der Kapelle. Nicht nur die erste Station, sondern der ganze Weg hat für die Arge-Frauen auch mit dem Prozess der Kirchenentwicklung zu tun: „Menschen brauchen Räume und Plätze, wo sie ihre Sehnsüchte ausdrücken und formulieren können.“ Die zweite Station, die Gemeinde-Kapelle, steht unter dem Motto „Wo Augen dich ansehen, entstehst Du“. Bei der Umsetzung der Themen haben die beiden Künstler Elisa Lengauer aus Rohrbach und Alois Lindenbauer aus Weyer mit ihren Arbeiten das Heilswege-Team unterstützt.
Eine ansprechend gestaltete Broschüre im Hosentaschenformat gibt Anregungen zur Besinnung bei den einzelnen Stationen. Nach Impulsen zur Schöpfung, die sich als dritte Station verstehen, kommt man zur Schüßleder-Kapelle, die unter dem Thema Gottesbeziehung steht. Ein neu ausgebrochenes Fenster an der Stirnwand bietet einen Durchblick durch die Kapelle und erinnert, dass sich Gott nicht einsperren lässt. In der Kapelle sind schalenförmige Steinobjekte auf Tischhöhe angeordnet, die eine Einladung zum Mahl darstellen. Es geht denselben Weg zurück. Das von Kindern bemalte Wasserhäusl bildet die fünfte und letzte Station und heißt: „Immer ist Anfang.“ Rund 500 Meter ist eine Strecke des Heilswegs lang, die Gehzeit auf dem – großteils – Wiesenweg beträgt eine Viertelstunde (in einer Richtung) und ist barrierefrei. Zwei Jahre hat die Arge Heilsweg an dem Projekt gearbeitet, das 36.000 Euro kostete und von Gemeinde, Pfarre, Tourismusregion Steyr, der Nationalparkregion und der EU unterstützt wird. «
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