Wort zum Sonntag
Der Froschkönig, Schneewittchen und das tapfere Schneiderlein haben ihren Platz schon gefunden. Sie gehören zu den Figuren, die in den Auslagen von ehemaligen Geschäftslokalen bekannte Märchen zum Leben erwecken.
Es ist eine besondere Attraktion in der Steyrtalgemeinde Grünburg, die dem Verein „Zeitreise ins 20. Jahrhundert“ zu verdanken ist. Zehn Ehrenamtliche haben es sich dabei zur Aufgabe gemacht, den Leerstand in und um Grünburg für kreative Zwecke zu nutzen. Zu Beginn lag der Fokus darauf, historische Gegenstände auszustellen, mittlerweile verbindet der Verein seine Tätigkeit auch mit Märchen.
Im Rahmen der Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, organisiert von der Katholischen Jugend und youngCaritas, soll nun eine weitere Märchenstation mitten in Grünburg entstehen. Dafür ist ein 100 Jahre altes Häuschen auserkoren, das zuerst den Schauraum einer Sattlerei und später bis in die 1980er hinein eine Videothek beherbergte. Danach war es viele Jahre lang ungenutzt. Bis der Zeitreise-Verein beschloss, das Gebäude so wie Dornröschen wachzuküssen, das hier seine neue Heimat findet.
Drei Jugendliche von „AusbildungsFit Next Level“ aus Steyr sind an diesem Donnerstagvormittag mit großem Eifer bei der Sache. Nachdem die Risse in der Fassade ausgebessert wurden, kümmern sich die beiden 18-jährigen Schülerinnen Denise Braun und Lucy Höllhuber um den neuen Anstrich des Hauses. „Mir macht diese Arbeit richtig Spaß, ich könnte mir gut vorstellen, das später einmal beruflich zu machen“, erzählt Denise. Für sie und Lucy ist es eine große Motivation, dass das Dornröschenschloss vor allem Kindern eine Freude machen wird. Gleich neben dem Gebäude schaufelt Julia Schaub Erde in eine Schubkarre. Später werden hier Steine angeschüttet, um einen einladenden Platz zu schaffen, an dem Familien verweilen können. Dieser idyllische Ort bekommt – wie könnte es anders sein – auch einen Märchennamen: „Tischlein deck dich“.
Obwohl das Projekt Dornröschenschloss durch die „72 Stunden ohne Kompromiss“ große Fortschritte macht, wird es noch etwas länger dauern, bis alles fertig ist. Christian Ludwig vom Verein „Zeitreise ins 20. Jahrhundert“ hofft, dass es bis zum Märchenzug am 12. November soweit ist. Bei dieser Aktion handelt es sich um eine Sonderfahrt der Steyrtal-Museumsbahn.
„Nach der Ankunft in Grünburg wird gemeinsam ins Ortszentrum gewandert, zu den Auslagen mit den Märchen“ erklärt Christian Ludwig, der dabei noch weitere Attraktionen anpreisen kann. Bei der Erlebnisstation „Zwergenblick“ gibt es die Möglichkeit, über die Steyr hinweg mit einem Fernrohr in den großen Zwergengarten zu schauen. Und entlang des Steyrtal-Radwegs entsteht die längste Märchenschlange der Welt aus Steinen, bemalt von vielen Kindern.
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