Wort zum Sonntag
„Für viele Menschen sind die Schwellen kirchlicher Einrichtungen – wie Bildungshäuser oder Pfarrheime – zu hoch“, erklärten die Zentrumsleiter der ersten Stunde im Jahr 2000. Das hat sich bis heute nicht geändert. Das Urbi@Orbi verstand sich von Anfang an als Ort ohne Eintrittsbarrieren. Daran hat auch der Umzug 2013 vom Atrium City Center hinter dem Kloster der Karmeliten in die Bethlehemstraße 1a, dreißig Meter von der Landstraße entfernt, nichts geändert. „Wir versuchen mit dem Urbi@Orbi, das 2. Vatikanische Konzil in die Praxis umzusetzen: mit den Menschen in der Stadt auf Augenhöhe zu sein, Schulter an Schulter“, sagt Angelika Stummer. Sie leitet die Linzer City Pastoral, in der das „Urbi“ als offener Begegnungsort einen wichtigen Platz einnimmt. Konkret heißt das, dass das Zentrum von Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr geöffnet hat. Der Raum bietet an die fünfzehn Personen an Tischen Platz und darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit zu Einzelgesprächen. „Der Kern ist das Plaudern, ins Gespräch zu kommen“, sagt Markus Pühringer, der mit Barbara Sereinig das Urbi führt. Sofort fügt er aber hinzu: „Natürlich sind die Öffnungszeiten nur Dank zwanzig Ehrenamtlicher möglich.“
Vor den Corona-Zeiten nützten rund zwanzig Menschen täglich die Möglichkeit zur Begegnung, zum Niedersetzen nach einer Einkaufstour oder um in Ruhe einen preiswerten Kaffee zu trinken. Aktuell sind es etwas weniger, die Einzelgespräche dafür mehr. Neben dem offenen Betrieb gibt es auch – wenn es die Corona-Lage zulässt – regelmäßige Veranstaltungen wie Morgenmeditationen oder Strickrunden.
Besonders schnell hat das Urbi@Orbi beim ersten Lockdown im März 2020 reagiert. Schon in der ersten Woche, als alles geschlossen wurde, hat es online geöffnet, teilweise wurde sogar zweimal täglich zum Online-Kaffee geladen. Das Angebot hat sich inzwischen als wöchentlicher Treffpunkt etabliert, dazugekommen ist ein Online-Bibelgespräch. „Durch Corona sind wir kreativer geworden“, sagt Pühringer.
In letzter Zeit geht das Urbi@Orbi auch verstärkt auf die Straße, um beim Verteilen von kleinen Aufmerksamkeiten, wie zum Beispiel von Äpfeln oder Herzen, mit den Passant/innen ins Gespräch zu kommen, manchmal sie auch in die Ursulinenkirche einzuladen. Ebenso geht das Urbi immer wieder einmal Kooperationen mit umliegenden Geschäften ein. So konnte man sich in sechs Geschäften Lebensfreude-Tipps – gestaltet vom Urbi – mitnehmen. „Hinausgehen, auf die Menschen zugehen, – das werden wir weiter entwickeln“, sagt Stummer. „Gleichzeitig bleibt das Kerngeschäft das aktive Zuhören“, betont Pühringer. „Da kann die Kirche immer dazulernen.“ Auch nach 20 Jahren Urbi@Orbi.«
Das Urbi@Orbi ist wie alle Geschäfte im Lockdown.
Online-Angebote unter: www.urbiorbi.at
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