Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Die von Papst Franziskus begonnene Weltsynode der katholischen Kirche für mehr aktive Teilhabe der Gläubigen wird unter Papst Leo XIV. noch bis Oktober 2028 fortgesetzt. Dies geht aus einem Grundsatz-Papier hervor, das der Vatikan am Montag veröffentlichte. Das Papier trägt den Titel „Skizzen für die Umsetzungsphase der Synode“. Autor ist der Chef des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, der das Papier bereits am 29. Juni mit Zustimmung des Papstes unterzeichnet hat.
Demnach wird die Umsetzung des Abschlussdokuments der Weltsynode vom 26. Oktober 2024 in fünf Phasen ablaufen. Zunächst sollen bis Dezember 2026 die Ergebnisse in den Diözesen sowie auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden. Dabei sollen synodale – also gemeinschaftliche – Beratungsmethoden und -strukturen geschaffen und erprobt werden. Diese Methoden und Strukturen sollen im ersten Halbjahr 2027 in Versammlungen auf Diözesanebene, und dann im zweiten Halbjahr auf Ebene der Bischofskonferenzen und der länderübergreifenden Bischofsräte bewertet werden. Dies sind die Phasen zwei und drei. Als vierte Phase folgt im Frühjahr 2028 die Evaluation in kontinentalen kirchlichen Versammlungen. Als Abschluss und fünfte Phase ist im Oktober 2028 im Vatikan eine „allgemeine kirchliche Versammlung“ geplant. An mehreren Stellen spricht der Text von der aktiven Beteiligung von nicht geweihten Frauen und Männern an dem Prozess.
Die unter Papst Franziskus eingesetzten zehn „Arbeitsgruppen“ zur Klärung einiger strittiger Fragen werden laut den neuen „Skizzen für die Umsetzungsphase der Synode“ ebenfalls fortgesetzt. In ihnen geht es unter anderem um die Verkündigung in einer digitalisierten Welt, mögliche Änderungen in der Priesterausbildung und die künftige Rolle der Bischöfe sowie heiße Eisen wie das Frauendiakonat.
Papst Leo XIV. habe nun zwei weitere Studiengruppen hinzugefügt, heißt es im Papier. Eine davon solle sich mit Veränderungen der Liturgie im Sinne der Synodalität befassen. Die andere solle den „Status der Bischofskonferenzen, der kirchlichen Versammlungen und der National-Konzile“ klären. Dabei wird es mutmaßlich um kirchenrechtliche, aber auch um dogmatische Fragen gehen. Das Synodensekretariat werde die Ergebnisse der Studiengruppen „harmonisch in den synodalen Prozess integrieren“ und Kongresse und theologische Debatten dazu organisieren.
Mit Nachdruck wird in dem Text dazu aufgerufen, in den Beratungsphasen auch „Widerstände und Schwierigkeiten“ freimütig zur Sprache zu bringen. Auch die Kritiker der Synodalität könnten einen wertvollen Beitrag leisten. „Es wäre ein Verlust für die gesamte Kirche, wenn ihre Stimme ungehört bliebe“, heißt es dort.
Den einzelnen Ortskirchen räumt das Dokument Spielräume für je eigene Lösungswege zur Verwirklichung der Synodalität ein. Die Letztverantwortlichen bei der Umsetzung seien die jeweiligen Bischöfe. Bei einigen Themen seien zudem die Bischofskonferenzen gefragt.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
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