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Das sieht auch Josef Steininger aus Vöcklamarkt so. „Kein Politiker darf sagen, wir müssen im Sozialbereich sparen, wenn in anderen Bereichen so viel Geld hinausgeschmissen wird“, sagt er und meint damit etwa die Kostenexplosion durch die Wiederholung der Bundespräsidentenwahl. Josef Steiningers Sohn Bernhard besucht seit bald zwanzig Jahren die Werkstätte der Lebenshilfe OÖ in Regau. Er arbeitet unter anderem in der sogenannten Außengruppe, die Gartenarbeit verrichtet. Für das vielseitige Angebot in Regau und für die gute Betreuung seines Sohnes ist Josef Steininger der Lebenshilfe OÖ dankbar: „Das sind Fachleute, die Bernhard helfen, mit kleinen Dingen Erfolg zu haben. Das gibt ihm Lebensfreude.“ Um die Auswahl an Möglichkeiten zu gewährleisten, braucht es ausreichend Personal, und es braucht Räumlichkeiten, in denen sie gut arbeiten können. Damit diese grundlegenden Voraussetzungen nicht ständig in Frage gestellt werden, stellt sich Josef Steininger ein Konzept vor, das er lieber heute als morgen umgesetzt sehen würde: Politiker/innen sollten gemeinsam mit den Organisationen, die sich um die Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen kümmern, in Ausschüssen vertreten sein. Dann würden sie sich stärker mit den Projekten identifizieren. Budgetdebatten wie die aktuelle kämen erst gar nicht auf.
Noch sind die Diskussionen rund um das Sozialbudget ein Teil des politischen Alltags. Die Lebenshilfe OÖ muss – wie auch alle anderen privaten Organisationen im Pflegebereich – Sparpakete umsetzen, die in Abstimmung mit dem Land OÖ geschnürt wurden. Eine Herausforderung, wie Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe OÖ betont, denn der Bedarf an Wohn- und Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigung steigt.
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