Früher war die Tracht ein „Arme-Leut-Gwand“ oder Zeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufs- oder Volksgruppe. Der Name entstand aus „traht(a)“ (althochdeutsch) oder „dracht“ (mittelniederdeutsch). Die französische Revolution brachte das Trachtenkleid auch in die Städte und in herrschaftliche Häuser. Dort wurden aus den einfachen Baumwollkleidern allerdings edle Roben aus Seide und Spitze. Dass auch österreichische Adelige gerne zu Trachten griffen, spiegelt sich noch heute in den Namen einiger Kollektionen wieder (Erzherzog Johann“, „Anna Plochl“ oder „Habsburg“). Trotzdem verschwanden die Trachten Anfang des 20. Jahrhunderts fast völlig. Daraufhin wurden Trachtennähkurse in Schulen abgehalten und daraus gingen schließlich die ersten Landestrachten in Österreich hervor. In den letzten Jahren ist der Boom für Dirndl und Lederhose kaum zu übersehen. Stoffe, Farben und Accessoires decken fast alle Qualitäten und Preiskategorien ab. Der Bogen reicht von traditionell bis hin zu glamourös, kess und schaurig. In Österreich hat nicht jedes Bundesland (außer Tirol und Niederösterreich), sondern jede Region eine spezielle Tracht. Im Oö. Heimatwerk sind rund 800 oö. Trachten registriert, in der Steiermark gibt es immerhin fast 300. Die Autorinnen dieses Buches haben Tradition und Mode, Wissens-, Lesens- und Sehenswertes rund um das österreichische Dirndl zusammengetragen.
Alles Dirndl, Daniela Müller, Susanne Trettenbrein, Verlag Anton Pustet Salzburg, 2013.