Gottfried Gansinger, Leiter des Volksbildungswerkes Ried im Innkreis, weiß, dass sein Namenspatron ein erfolgreicher „Klostermanager“ war und dennoch eine undankbare Rolle hatte. (Namenstag am 8. November).
Ausgabe: 2014/45, Gottfried, Namenstag
05.11.2014
- Gottfried Gansinger
Am Schoß der Mutter saß ich; es war aufregend festlich, besonders: Namenstag! Meine früh verstorbene Lebensgeberin hat mir alljährlich aus dem Buch von Hans Hümmeler „Helden und Heilige“ die Biografie meines Namenspatrons Gottfried von Amiens vorgelesen. Eigenartigerweise wird hier sein Leben mit seiner Heimat und den „Granaten des 1. Weltkrieges und dem blutgetränkten Boden“ verknüpft. Seinen Eltern schenkte Gott noch in ihrem „Greisenalter“ diesen Sohn und ihre Dankbarkeit bestimmte ihn zum Ordenspriester. Er wurde Abt, seelsorglich und wirtschaftlich im „abgesandelten“ Kloster erfolgreich, aber als Bischof erntete er Undank. Er litt bis zu seinem Tod die „unverträglichen Plagereien der Friedensstörer“. Froh bin ich, nicht seinen Zeitgenossen Gottfried von Bouillon als Lebensvorbild erhalten zu haben. Als tüchtiger Kreuzritter und Schlachtengewinner hat er sich besonders bei der Belagerung von Jerusalem hervorgetan.