Jetzt in der Test- und Schularbeitenzeit sind die Kinder gegen Abend in aller Regel in ihren Zimmern. Wenn dann Zeit zum Abendessen ist, gilt es sie zu holen. Das kann auf drei Weisen geschehen. Da ist einmal die pädagogisch wertvolle Weise: Ich gehe zu den Zimmern jedes unserer drei Kinder, klopfe an, trete ein und lade sie höflich ein, sich zum Abendessen zu bewegen. Die Methode führt immer zum Erfolg, wird aber hie und da doch ein wenig als Störung empfunden. Dann gibt es Version zwei: Da ich mir manchmal das Treppensteigen sparen will, öffne ich nur die Esszimmertür und rufe in den Gang „Abendessen!“ Meist muss ich das mit gesteigerter Lautstärke ein- bis zweimal wiederholen, bis man hinter jeder Tür ein „I kumm scho“, vernimmt. Eine Variante des Rufens – wenn auch eine lautlose – ist der Einsatz des Handys. Man schreibt in die Whats-App-Familiengruppe „Bitte zum Abendessen kommen“. Das kurze, leise Surren der Handys, das den Eingang einer neuen Nachricht signalisiert, hören die Kinder eher, als wenn man durch den Gang brüllt. Eine hervorragende Methode, wenn man heiser ist oder abends schon so müde, dass man nicht einmal die Schritte vor die Esszimmertür machen will.