Es gilt als das schrecklichste Symbol für den Holocaust: Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Vor 70 Jahren, am 27. Jänner 1945, ist das größte NS-Vernichtungslager durch russische Truppen befreit worden. In dem 1940 errichteten Lager im nazibesetzten Polen sind mehr als eine Million Menschen ermordet worden, die meisten davon Juden. Zu den Opfern zählten auch viele tausend Sinti und Roma, Polen, sowjetische Kriegsgefangene sowie Menschen aus vielen anderen Nationen. Etwa 900.000 der Deportierten wurden direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet; weitere 200.000 Menschen kamen durch Krankheit, Hunger, Erschießung, Misshandlung oder im Verlauf von medizinischen Versuchen zu Tode. Seit 1996 gedenken die Deutschen jeweils am 27. Jänner der Millionen Opfer des Völkermords. „Die Verbrechen, für die Auschwitz als Ort und als Symbol steht, gehören zu den fundamentalen Erfahrungen der Menschheit“, so die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in einer gemeinsamen Erklärung. Der Schutz der Menschenrechte, die 1948 nicht zuletzt unter dem Eindruck der Auseinandersetzung mit Auschwitz und der NS-Vernichtungspolitik formuliert worden seien, bleibe eine ständige Herausforderung, heißt es weiter. Im November 2005 verabschiedete die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 27. Jänner zum weltweiten Gedenktag für die Holocaust-Opfer macht. An den Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in Polen haben sich mehr als 30 Staaten beteiligt, unter anderem auch Österreich.