Die Konzertreihe „Sinfonia Christkönig“ unter der Leitung von Eduard Matscheko hat sich in Linz etabliert. Die KiZ ist Medienpartnerin. An die 1800 Besucher/innen kommen jährlich zum Konzertzyklus in die Friedenskirche und erleben Musik mit großer Intensität. Der Dirigent im Gespräch.
Die „Sinfonia Christkönig“ ist in der Linzer Friedenskirche entstanden. Wie kam es dazu? Eduard Matscheko: Orchester und Chor sind Teil der Kirchenmusik der Pfarre Christkönig. Wir gestalten seit 2001 die Gottesdienste und sind nicht zufällig in der Friedenskirche: Hier kann man gut musizieren, die Akustik im Kirchenraum ist gut und auch die Infrastruktur für Proben passt. In einer Zeit, in der die Eventkultur geboomt hat, ist die Idee zur Konzertreihe entstanden – als Gegenpol. Das war 2005. Unsere Konzerte in der Kirche sollen kein Event sein, da wird keine Tombola veranstaltet, werden keine Zetterl verteilt. Es geht hier immer um die Musik: Die Musik ist heilig und funktioniert für sich alleine.
Für ein gutes Konzert: Was braucht es da? Bei einem Liederabend geht es zum Beispiel darum, alleine mit den Liedern die Kunst wirksam werden zu lassen – es muss ein Erlebnis sein, diese Musik zu hören. Der Sinn von Kunst ist, dass eine Wandlung passiert. Das Kunstwerk versucht, etwas mit mir zu unternehmen, mich anzusprechen, mir eine neue Sichtweise zu zeigen.
Was ist das Besondere an dieser Konzertreihe? Es ist die Begeisterung, die von den Musikern, Sängern und den großartigen philharmonischen Solist/innen auf das Publikum übergeht, die zum Markenzeichen der Konzertreihe geworden ist. Oft hören wir Sätze wie: „Hier wird wirklich schön musiziert“, „Bei euch ist es immer etwas Besonderes“, oder wie es ein älterer Mann während eines Konzerts formuliert hat: „Des is was Heilig’s.“
Seit 2012 finden die Konzerte unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker statt. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Kooperation? Anfänglich haben wir jährlich ein Konzert für Chor und Orchester geplant. Ab 2009 wollte ich dem Orchester ein wenig mehr Raum geben. 2011 kam das Angebot, mit den Wiener Philharmonikern zusammenzuarbeiten. Solist/innen der Wiener Philharmoniker musizieren mit uns. Seither haben wir an die 600 Besucher/innen pro Konzert. Eine Konzertreihe besteht aus drei Konzerten. 2015 sind der Soloflötist Karl-Heinz Schütz und der Solobratschist Heinrich Koll mit seiner Tochter Patrizia (Violine) Gäste in Linz. Die Reihe beginnt am 19. April.
Inwiefern ist der kirchliche Rahmen hilfreich oder hinderlich für Sie und die Sinfonia Christkönig? Wir haben ein besonderes Publikum – der Kirchenraum spielt dabei eine wichtige Rolle, das Licht, die Akustik. Wir sehen es als unsere Aufgabe, in der Kirche zu spielen. Wir versuchen mit der Kirchenmusik der Pfarre Impulse zu geben. Manchmal verschwimmen auch die Grenzen: Ist das jetzt ein Konzert, ein Gottesdienst? Ich sehe es so: Kunst ist Gottesdienst ... und in der Kirche verstehen wir das leichter. – Ich selbst nutze die Konzertreihe als Dirigent auch beruflich: Die Sinfonia Christkönig ist heute ein anerkanntes Kammerorchester. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist über die Jahre gewachsen. Wir haben im November ein Benefizkonzert gespielt. Der Verdienst der Musiker/innen ist generell sehr bescheiden, dass hier aber alle auf die Gage verzichtet haben, war ein schönes Zeichen. Das hat mich sehr gefreut.
Erstmals ist die Sinfonia Christkönig auch auswärts im Brucknerhaus zu hören. Eine Ausnahme? Überlegungen diesbezüglich gab es früher schon. Heuer hat uns das Brucknerhaus eingeladen. Beim Frühlingsfestival im Brucknerhaus spielen wir u.a. Joseph Haydns Cellokonzert in D-Dur mit Tamás Varga, dem Solocellisten der Wiener Philharmoniker. Es wird aber nicht bei der Ausnahme bleiben. Im November spielen wir ein Konzert in Kremsmünster. Das Weitere lassen wir wachsen!
Für das Konzert im Brucknerhaus am So., 10. Mai gibt es ein Karten-Angebot der KirchenZeitung in Nr. 14, Infos zur Reihe: www.sinfonia-christkoenig.at