Michaela Willi ist als „Survivorin“ eine, die ihre Krebskrankheit überlebt hat und Kinder und Jugendliche, die an Krebs leiden, begleitet.
Ausgabe: 2015/7, Krebs, Michaela Willi, Surivor
11.02.2015 - Susanne Huber
Lymphatische Leukämie. So lautete die Diagnose. Mit sechs Jahren war Michaela Willi an Krebs erkrankt. Kurz vor ihrem ersten Schultag ist sie in die Klinik eingeliefert worden. An die Therapie oder ob sie Schmerzen und Ängste hatte, kann sich die heute 26-jährige Doktorats-Studentin der Bioinformatik nicht mehr erinnern. Es gab Therapieblöcke, die Wochenenden durfte sie immer wieder daheim verbringen. Neun Monate später war der Krebs besiegt und sie ging zum ersten Mal in die Schule. „Den Unterrichtsstoff hatte ich nicht versäumt, da ich in dieser Zeit sowohl in der Klinik als auch zu Hause unterrichtet wurde“, erzählt Michaela Willi. Nach ihrem Krankenhausaufenthalt gab es regelmäßige Kontrollen, zunächst wöchentlich, dann monatlich und schließlich jährlich – bis sie 18 Jahre alt war.
Erfahrungsaustausch
Mit 16 Jahren bekam die Innsbruckerin einen Brief der „Österreichischen Kinder-Krebs-Hilfe“ und wurde darin über das Angebot der „Survivors“ informiert – einer Gruppe von jungen Leuten, die Krebs hatten und die krebskranke Kinder und Jugendliche in Österreich betreuen. Seither ist Michaela Willi ehrenamtliches Mitglied. Sie begleitet kleine Krebspatienten an der Universitätsklinik Innsbruck. Dabei geht es vor allem um aktives Zuhören und um einen Erfahrungsaustausch. „Die Kinder wollen mit jemandem sprechen, der selbst von der Krankheit betroffen war; so haben sie das Gefühl, verstanden zu werden, weil da eine Person weiß, was sie durchmachen.“ Seit 2014 ist Michaela Willi in der Bundesleitung der „Survivors“ tätig.
www.survivors.at