„Die Ehe ist nicht überholt und besser als ihr Ruf“, sagte Franz Harant, Ehe- und Familienseelsorger der Diözese Linz, bei der Frühjahrstagung der Ständigen Diakone.
Rund 80 Diakone und ihre Ehefrauen waren ins Bildungshaus Schloss Puchberg gekommen. Pastorale und liturgische Leitlinien für Diakone, wenn sie bei einer Eheschließung assistieren, sowie liturgische Möglichkeiten anlässlich einer zweiten zivilen Eheschließung bildeten den Schwerpunkt der Veranstaltung. Das Eheverständnis hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Die Ehe ist heute ein steter Beziehungs-Prozess, in dem sich die Paare immer mehr als Komponisten ihrer Lebenslaufbahn verstehen, so Harant. Die Begegnungen mit Brautpaaren, von der Anmeldung zur Trauung bis zur Eheschließung und darüber hinaus, bieten eine Reihe von Möglichkeiten, sich den neuen pastoralen Situationen zu stellen. In einem zweiten Teil gab Franz Harant Einblick in die Orientierungen der Diözese Linz für eine menschenfreundliche Seelsorge mit Geschiedenen. Gerade Menschen mit leidvollen Erfahrungen sind empfänglich für gute Worte und Segenszeichen. „Gott denkt noch immer gut über dich, trotz und entlang der Lebensbruchlinien“, erläutert Harant. In sorgfältiger Begleitung von verletzten Menschen den Segen Gottes zuzusprechen ist eine pastorale Herausforderung unserer Zeit. Diese respektiert jedenfalls die Sakramentalität der ersten Ehe und zugleich den Wunsch nach dem Segen Gottes für ein gelingendes Leben in der zweiten Ehe.