Aus der Kirche kommen sehr unterschiedliche Reaktionen auf die Steuerreform: „Das Ergebnis ist positiver als ich befürchtet habe“, sagt die Politologin Margit Appel von der Katholischen Sozialakademie Österreichs. Verantwortlich dafür sei, dass die Negativsteuer für jene, die keine Steuern zahlen können, ausgeweitet wird und diese Menschen mit sehr geringem Einkommen mehr Geld bekommen. „Insgesamt scheint mir die Regierung mit der Reform allgemein Verantwortung übernommen zu haben“, sagt Appel. Scharfe Kritik an der Steuerreform kommt dagegen von Alfred Trendl, dem Präsidenten des Katholischen Familienverbandes Österreichs: Familien würden durch die Steuerreform „für dumm verkauft“. Trendl wirft vor allem der ÖVP den Bruch ihrer Wahlversprechen vor. An die SPÖ hatte Trendl diesbezüglich ohnehin wenig Erwartungen. Von den fünf Milliarden Euro Steuerentlastung sollen 100 Millionen den Familien zugute kommen. „Das sind gerade einmal zwei Prozent des gesamten Volumens“, kritisiert Trendl.