Wolfgang Huber, einst Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat sich in den Kreis derer eingereiht, welche die Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar annullieren wollen. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2015/13, Huber, Fußball-WM 2022, Katar
24.03.2015
- Heinz Niederleitner
Sie haben zweifellos recht: Die Menschenrechtslage in dem Land, die Korruptionsvorwürfe rund um die Vergabe und jetzt die geplante Verlegung der Spiele in den Advent zeigen, wie sehr sich der Weltfußballverband FIFA verrannt hat. Das hindert dessen Präsidenten Sepp Blatter nicht daran, weiter von mehr Frieden, Gerechtigkeit und Gesundheit auf der Welt als Ziele seiner Organisation zu sprechen: Die FIFA sei, sagte Blatter, „einflussreicher als jede Religion“. Selbst wenn man dieser Überheblichkeit Recht geben will, bleibt die Frage, wofür der Einfluss genutzt wird: Für Menschen oder für fragwürdige Milliardengeschäfte?