Rebekka aus dem Kosovo feierte am 22. März 2015 ihren 18. Geburtstag – in einem Linzer Krankenhaus. – Sie hat Blutkrebs und kämpft um ihre Gesundheit. Am Dienstag in der Karwoche wird sie von Bischof Ludwig Schwarz getauft und gefirmt. Durch die Taufe wird Rebekka dann auch Talita heißen.
Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher.“ – Diese Stelle der Erweckung der Tochter des Synagogenvorstehers Jairus (Mk 5,41 und 42) ist einer der Lieblingstexte von Rebekka. Sie hat daher auch Talita als zweiten Namen zur Taufe gewählt. Am 3. März war im Krankenhaus die Katechumenen-Feier. Rebekka und ihre Mutter wollen Christinnen werden. Damit drücken sie auch ihre große Sehnsucht nach einem heilen Leben aus.
Katholisch geprägt
Im Zuge ihres Krankenhaus-Aufenthaltes kamen Rebekka Talita und ihre Mutter mit der Krankenhausseelsorge in einen engen Kontakt. Die beiden Frauen, die in der atheistisch bzw. muslimisch geprägten Gesellschaft des Kosovo aufgewachsen sind, hatten durch Rebekkas Großmutter immer schon einen Bezug zum christlichen Glauben. Nun wollen sie sich taufen lassen. Krankenhausseelsorger/innen begleiten sie in der Taufvorbereitung. Auch am 22. März waren sie bei Rebekka im Krankenhaus und feierten mit ihr den 18. Geburtstag. Erst drei Tage davor hatte sie eine Operation. Jesuitenpater Werner Hebeisen, der in die Taufvorbereitung eingebunden ist, hat ihr eine musikalische Freude bereitet. In der Karwoche wird Bischof Ludwig Tochter und Mutter taufen, firmen und die Krankensalbung spenden. Der Glaube ist ein großer Schatz, sagt Xheraldina. Sie und ihre Tochter fühlen sich gestärkt und sind voll Hoffnung. Mit großer Freude schildert Xheraldina, dass Bischof Ludwig Schwarz die Tochter schon zweimal im Spital besucht hat.
Hände auflegen
Die Krankenhausseelsorger Karl Mair-Kastner und Andreas Paul erzählen, wie sie von ihren Besuchen bei den beiden Frauen berührt sind. – Wie sehr sich Mutter und Tochter um ein Vertrauen ins Leben und eine Vertiefung der Gottesbeziehung bemühen. Wie wichtig Xheraldina und Rebekka das Segnen verbunden mit dem Auflegen der Hände geworden ist. In dieser Zeremonie wird ihre Sehnsucht nach erfülltem Leben und Auferstehung inmitten des Leides intensiv erfahrbar.
Der Herr ist mein Hirte
„Der Herr ist mein Hirte“ – diese ersten Worte aus dem Psalm 23 hat Rebekka unter ihr Foto (unten) geschrieben, das in einem albanischen Modemagazin erschienen ist.
Stark ist Xheraldinas Verbundenheit zu Maria. Die Wundertätige Medaille begleitet sie immer. Xheraldina wählte daher als zweiten Namen, den sie durch die Taufe bekommt, Maria.
In der Katechese der Taufvorbereitung kommen viele Themen aus der Bibel zur Sprache. Die Frau am Jakobsbrunnen zum Beispiel – „Gib mir lebendiges Wasser!“
Der Rosenkranz und der Kreuzweg sind in den Gesprächen ebenso Thema wie die Sakramente und Fragen des Katechismus. Die Krankenhausseelsorger unterstützen die beiden Frauen auf der Suche nach ihrem persönlichen Gebetsweg und bei ihrem Wunsch, das eigene Leid und ihre Sorgen Gott anzuvertrauen.