Ich bin zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen und meine Eltern waren sich noch nicht einig, welchen Namen ich tragen sollte. Eine Ordensschwester im Krankenhaus hat mich auf die Namen Richard Rudolf Johannes notgetauft. Letzterer hat ihr selbst so gut gefallen. Als ich 17 Jahre war, ist in Deutschlandsberg, wo ich Koch gelernt habe, eine Frau auf mich zugekommen. Sie hat gefragt, ob ich der Richard bin. Es war die Kinderkrankenschwester, die mich im Brutkasten gewickelt hat. Sie hat mich wiedererkannt. Seitdem bin ich sicher, dass man den Namen, den man trägt, nicht zufällig hat. Man ist ein Leben lang mit ihm verbunden. Mein Namenspatron, der hl. Richard von Chichester hat versucht, authentisch zu leben. Das ist auch mir wichtig. Authentisch sein, heißt ehrlich sein, auch wenn es das Leben nicht einfacher macht. „Richard“ bedeutet übrigens „reich“ und „stark“. Ich glaube, man muss in vielen Situationen im Leben stark sein. Aber man wird reich beschenkt.