In einem Vortrag am 21. April in Ried im Innkreis gab Gottfried Gansinger einen informativen und beklemmenden Eindruck von den letzten Tagen der NS-Diktatur, von der Befreiung im Mai des Jahres 1945 sowie der ersten Zeit der Besatzung.
Ausgabe: 2015/18, Mai 1945, Ried, Gansinger, NS, Kienel, Lauß, Haginger
28.04.2015
- E. G.
Gottfried Gansinger vermittelte beim Vortrag „Mai 1945 im Bezirk Ried“ einerseits das Chaos und andererseits das bedachte Handeln entschlossener Bürgerinnen und Bürger, zeigte auf, wie bis zuletzt der NS-Terror viele Opfer forderte und wie sich mutige Menschen dem Wahnsinn des Kampfes bis zuletzt widersetzten. Eines Kampfes, der riskierte, dass alles in Trümmer geschossen oder durch Sabotage zerstört wird. Gansinger wies auf die NS-Morde in den letzten Stunden vor der Befreiung im Bezirk Ried hin. Er gab den Opfern Namen, unter anderem Ernst Kienel, der sich einem Hitlerjungen entgegenstellte, als dieser die am Rieder Kirchturm gehisste weiße Fahne wieder einziehen wollte. Der Hitlerjunge schoss, und Kienel fiel auf die Gehsteigkante, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. In Reichersberg wurden wegen eines ähnlichen Verhaltens Theresia Lauß und Chorherr Rupert Haginger am 2. Mai ermordet.