Im ganzen Land wurde am zweiten Mai-Wochenende der Befreiung aus der NS-Gewaltherrschaft vor 70 Jahren gedacht. Zu den Feiern an den Gedenkorten der einstigen Konzentrationslager in Mauthausen, Gusen und Ebensee kamen Tausende Menschen, auch viele Jugendliche.
Der Befreiung der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945 wurde bei der Gedenkfeier am Sonntag in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen gedacht. 22.000 Menschen haben an der Feier teilgenommen. Der Vorsitzende des Mauthausen-Komitees Österreich, Willi Mernyi, betonte, dass die gegenwärtigen Ausformungen von Intoleranz und Diskriminierung zeigen, wie wichtig solche Gedenken sind. Es gelte daran zu erinnern, zu welchen Konsequenzen diese Haltungen vor 70 Jahren geführt haben: zur Vernichtung von Millionen Menschenleben und zu einem entwürdigenden Umgang mit Menschen.
Gusen
Vor dem Stollen Bergkristall des KZ Gusen II (siehe Beitrag über das Marcel-Callo-Gedenken in Nr. 17) hat die Republik Polen eine Gedenktafel feierlich enthüllt. Ein Überlebender, der im Tunnelsystem arbeiten musste, hat dazu eine Ansprache gehalten.
Ebensee
Beim Festakt am 9. Mai auf der KZ Gedenkstätte schilderten Überlebende das unvorstellbare Leiden im Konzentrationslager. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mahnte in ihrer Ansprache zu Toleranz.
Spital am Pyhrn
In einer Gedenkfeier wurde am 8. Mai der Kinder von Zwangsarbeiterinnen gedacht, die zwischen 1943 und 1945 im „Fremdvölkischen Kinderheim Lindenhof“ starben. Viele namenlose Kinder liegen auf dem Spitaler Friedhof begraben.
Kurz notiert
Neuhofen an der Krems
In der Initiative HERBERGE NEUhofen engagieren sich 65 freiwillige Mitarbeiter/innen. Sie unterstützen etwa 30 Asylsuchende. Am 1. Mai wurde ein Fest der Begegnung veranstaltet. Dazu spielte die Musik „DamaWos“ auf. „Dama wos“ ist auch ein Motto für ein Willkommens-Klima. Dafür sorgten beim Fest der Begegnung die Asylwerbenden. Sie kochten verschiedene Speisen, die für ihre Herkunftsländer typisch sind.
Wels
Sozialminister Rudolf Hundstorfer lobte beim Besuch am 6. Mai das SPAR Caritas-Projekt in Wels. In diesem haben ältere Menschen und Migrant/innen, die vorher arbeitslos waren, einen befristeten Arbeitsplatz. Sie erwerben Praxis und Qualifikationen. Bisher wurden schon elf Personen in reguläre Dienstverhältnisse übernommen.
Linz
Mit einer Rad-Demo machten am 8. Mai etwa 300 Radfahrer/innen auf den gefährlichen Gehsteig-Radweg auf der Linzer Nibelungenbrücke aufmerksam.