„Dass du den Schlüssel nur nicht verlierst!“ Kinder, denen man zum ersten Mal dieses kleine Stück Metall anvertraut, bekommen die Mahnung wohl oft zu hören. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ein Schlüssel ist erstens Vertrauenssache – eine Zutrauenssache näherhin.Und so klein er auch ist, verliert man ihn, bleibt einem ein ganzes Haus verschlossen. Petrus, das ist der mit dem Schlüssel. Ihm hat Jesus die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut. Der Himmel ist seither keine verschlossene Sache mehr. Aufsperren. Das ist das wichtigste Funktion eines Schlüssels. Verliere ich ihn, kann ich nicht mehr hinein. Jemandem einen Schlüssel anvertrauen bedeutet zu allererst, ihm Zugang zu ermöglichen. Das Christentum ist eine im wahrsten Sinne optimistische Religion. Es glaubt an einen Gott, der den Schlüssel nicht bei sich in Verwahrung hält, sondern ihn Menschen anvertraut. Seither gibt es ihn, den Schlüssel zum Leben, zu wirklichem Glück. Und so bleibt auch Gott nicht unzugänglich verborgen, nicht ewig fremd. Was Petrus betrifft, ist dieser Schlüssel eng mit der Schlüsselfrage des Glaubens überhaupt verknüpft: Liebst du mich? Und er war nicht der einzige der Kirche, der über diese Frage traurig wurde.