Paul Rischanek wuchtet den Ball ins Tor und entlockt seiner Oboe unglaubliche Töne. Beides tut er gerne. Der zwölfjährige Schüler tritt am 24. Juli als Solist bei einem Konzert der „UpperAustrianSinfonietta“ auf.
Ausgabe: 2015/30, Rischanek, Oboe, Musik, Solist,
21.07.2015 - Elisabeth Leitner
Dass er mit seiner Oboe so eng verbandelt ist, können seine Kollegen vom Fußballverein Tus Kremsmünster nicht ganz verstehen. Manchmal lässt er als Stürmer ein Fußball-Training sausen, wenn er noch üben muss, erzählt Paul Rischanek. Er ist zwölf Jahre alt, besucht das Stiftsgymnasium Kremsmünster und spielt seit seinem siebten Lebensjahr Oboe.
Nicht berühmt, aber schön
Seine Eltern sind beide Oboisten. Kein Wunder, dass sich Paul für dieses Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt entschieden hat? – „Nein, das war meine eigene Wahl“, entgegnet Paul: „Die Oboe ist ein seltenes Instrument. Die ist nicht so berühmt und klingt sehr schön.“ In der Jugendkapelle Kremsmünster ist man froh, einen so engagierten Oboisten zu haben. Kürzlich hat Paul beim Bundesjugendwettbewerb von „Prima La Musica“ den ersten Preis erhalten. Mit seinen Eltern und den beiden Schwestern Anna Katharina und Laura kann er bald ein Ensemble gründen: Hackbrett, Bratsche, Klavier, Fagott und Geige sind schon besetzt. Die Familie fördert Paul in seinem musikalischen Werdegang: Papa Thomas ist sein Lehrer, Pauls Mama Petra unterstütz ihn beim Üben. Alle werden mitfiebern, wenn Paul am 24. Juli in der Gusenhalle in Gallneukirchen seinen großen Auftritt hat. „Paul ist unser jüngster Solist“, berichtet Dirigent Peter Aigner. Er leitet die „UpperAustrianSinfonietta“ seit 2003.
Üben, üben, üben
Das Orchester des Oö. Landesmusikschulwerks bietet jungen Musikerinnen und Musikern im Alter von 13 bis 18 Jahren die Möglichkeit, Erfahrungen im Orchesterspiel zu sammeln. „Auf der Bühne muss es den Kindern Spaß machen, dann sind sie ganz bei der Sache und mit Leidenschaft dabei“, beschreibt der Dirigent seinen Zugang. Zweimal im Jahr gibt es ein Treffen – und dazu Konzertauftritte. Im Brucknerhaus Linz war die „UpperAustrianSinfonietta“ mehrmals zu Gast, zuletzt mit der Komödie „Der Goldene Mozartstrudel“. Auf Schloss Weinberg wird nun vor dem nächsten Konzert eine Woche intensiv geprobt, Referent/innen betreuen die jungen Orchestermitglieder. Zum Abschluss steht ein Konzert mit Musik von Mendelssohn Bartholdy, Beethoven und Cimarosa auf dem Programm. Und bei Domenico Cimarosa kommt auch Paul Rischanek wieder ins Spiel. Er wird beim Konzert für Oboe und Streicher als Solist zu hören sein: „Jetzt muss ich noch viel üben. Mir ist wichtig, dass ich gut stimme und dass es gut klingt“, sagt Paul. Ein wenig aufgeregt ist er schon. Das bringt den Kreislauf in Schwung, genauso wie Fußballspielen. „Das ist gut für die Kondition“, meint Paul. Abkühlung verschafft ihm in den kommenden Tagen ein Sprung in das Swimming-Pool im Garten und Eis-Essen. – Das zählt neben Oboe-Spielen und Fußball-Training zu seinen beliebten Sommerhobbys. Elisabeth Leitner