Die Unterscheidung von Gott als Vater, vom Sohn Gottes und vom Heiligen Geist ist keine Erfindung der Kirche. Die Glaubensverkünder hätten es viel leichter gehabt, wenn sie, wie in den anderen monotheistischen Religionen, im Judentum und Islam, ganz strikt nur vom einen und einzigen Gott gesprochen hätten. Gott als GemeinschaftDie Christen glauben auch an einen einzigen Gott wie die Juden und Muslime. Aufgrund der Offenbarung durch Jesus Christus verbinden sie dies aber mit der Aussage und dem Glauben, daß dieser einzige Gott in drei Personen existiert. Man muß aber gleich dazusagen, daß die Begriffe „Personen“ und „existieren“ nur sehr andeutungsweise ausdrücken, was letztlich all unser Begreifen übersteigt.Die Lehre von Gott als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist führt ein wesentliches Stück näher an Gott heran. Wir erfahren dadurch, daß Gott nicht einsam, nicht unnahbar und isoliert ist, sondern daß zentrale Werte unseres menschlichen Lebens, nämlich Gemeinschaft, Beziehung und gegenseitige Liebe, in Gott ihren tiefsten Grund und ihre totale Verwirklichung haben.Die Theologie hat versucht, die göttliche Dreifaltigkeit für uns ein wenig verständlich zu machen, soweit dies möglich ist. Sie zeigt uns den Vater als Liebenden, Schenkenden, den Sohn als den von Ewigkeit her Geliebten sowie den Heiligen Geist als die personale Liebe zwischen Vater und Sohn, zwischen Sohn und Vater. Auch die menschlichen Grundkräfte Verstand, Wille, Gefühl werden zu Vergleichen herangezogen.Mit der Lehre von der göttlichen Dreifaltigkeit ist auch unser Schicksal angedeutet. Wir finden unsere Erfüllung und Vollendung in dieser von Gott ausgehenden unendlichen Liebe und Beziehung, die Gott selber ist.