Verfasser der Serie „Spuren des Gottesgeistes“ ist DDr. Josef Schicho. Die Serie ist in Vorbereitung auf das Jahr 2000 gestaltet. Sinnbilder des Hl. Geistes: Frisches Wasser. Die Bibel berichtet (Joh 7, 37), daß Jesus beim Laubhüttenfest in Jerusalem gerufen habe: „Wer durstig ist, komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Innern werden Ströme von lebendigem Wasser hervorfließen.“ Das Evangelium fügt hinzu: Dies sagte er vom Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben. Auch beim Gespräch am Jakobsbrunnen geht es um lebendiges Wasser (Quellwasser, fließendes Wasser). Die reinigende, erfrischende und belebende Wirkung des Wassers spielt auch bei der Taufe als Zeichen eine große Rolle. Paulus (1 Kor 12, 13) schreibt, daß wir alle „mit dem einen Geist getränkt“ wurden. Die wichtigsten und häufigsten Spuren des Gottesgeistes gibt es im Alltag, in unserem täglichen Leben, im ganz normalen Leben der Kirche. Es gibt aber auch außerordentliche Ereignisse, in denen wir dem Hl. Geist begegnen.Die Bibel bringt auch dafür eine Reihe von Beispielen. Von Menschen, die im Auftrag Gottes besondere Aufgaben erfüllen, heißt es (Ri 3, 10, 1 Sam 10, 6, Jes 42, 1)): „Der Geist des Herrn kam über ihn . . .“.Auch auf Jesus kommt der Geist Gottes herab. Er wird „gesalbt“ mit Heiligem Geist (Lk 4, 18) und wirkt Zeichen und Wunder in der Kraft des Geistes. Sprengt den RahmenAusführlich wird in der Apostelgeschichte berichtet, wie am Pfingstfest der Geist Gottes in Sturmesbrausen und in Feuerzungen auf die Jüngergemeinde herabkam. Eine vorher ängstliche Gemeinschaft öffnet auf einmal die Türen, predigt in aller Öffentlichkeit mit klaren Worten und setzt außergewöhnliche Taten, heilt Kranke und kann trennende Sprachbarrieren überwinden.Daß begeisterte Menschen, also Frauen, Männer, Jugendliche, über die Gottes Geist kommt, Außerordentliches vollbringen, erleben wir auch heute. Auch heute gibt es Situationen, in denen trotz verschiedener Sprache und Nationalität auf einmal lebendige Gemeinschaften entstehen. Denken wir an Taizé oder manche Jugendtreffen. Auch heute gibt es Menschen, die aus ihrem „normalen“ Leben herausgerissen werden, die sich ganz für andere Menschen oder für eine bestimmte Sache einsetzen. Auch heute werden Ängstlichkeit und Mutlosigkeit überwunden, verschlossene Türen und Fenster von Gemeinschaften geöffnet. Auch heute erleben Menschen, daß sie die Kraft bekommen, die Eigeninteressen zurückzustellen, daß sie Dinge vollbringen, die sie aus eigener Kraft niemals zusammenbringen würden.Überwundene BarrierenAls außerordentliche Wirkung von Pfingsten berichtet uns die Bibel, daß durch den Gottesgeist die Sprachhindernisse der Völker überwunden wurden. Die babylonische Sprachverwirrung hat ein Ende, eine neue Einheit bricht an. Es gibt auffällige Phänomene – damals wie heute. Dazu gehören ekstatisches Reden oder Prophetengabe. Paulus schreibt aber ausdrücklich, daß das alles auf die Gemeinschaft, auf das gegenseitige Auferbauen hingeordnet sein muß und daß das Größte von allem die Liebe ist (1 Kor, 13, 13).