Die traditionelle Roma-Wallfahrt nach Mariazell am 9. August findet heuer zum 20. Mal statt. Manuela Horvath vom Referat für ethnische Gruppen der Diözese Eisenstadt ist Mitorganisatorin der Veranstaltung.
Derzeit ist Manuela Horvath eifrig dabei, sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Monika Scheweck um die Organisation der Wallfahrt der Roma und Sinti nach Mariazell zu kümmern. Es ist das zweite Mal, dass sie arbeitend daran beteiligt ist. Davor hat sie seit ihrer Kindheit schon viele Male als Wallfahrerin daran teilgenommen. „Für unsere Familie, wir sind alle Angehörige der Volksgruppe der Roma, ist diese Fahrt nach Mariazell sehr wich- tig, besonders für meinen Opa. Er überlebte sechs Jahre Konzentrationslager.“ Von dieser Zeit hat ihr Großvater immer wieder gesprochen. „Ich weiß, dass es nach wie vor Diskriminierungen gegenüber Roma und Sinti in Österreich gibt und dass sie nach 1945 nicht aufgehört haben. Aber als Kind habe ich das nicht wahrgenommen. Erst bei dem Attentat am 4. Februar 1995, als in Oberwart vier Roma, darunter zwei Cousins von mir, durch eine Rohrbombe des Briefbombenattentäters Franz Fuchs getötet wurden, habe ich gemerkt, dass es Menschen gibt, die Hass gegenüber unserer Volksgruppe empfinden.“ Persönlich sei sie noch nie wegen ihrer Herkunft diskriminiert worden. „Alle wissen, dass ich eine Romni bin. Da gibt es keine Probleme“, sagt die selbstbewusste und zielstrebige Burgenländerin.
Engagiert
Manuela Horvath ist in einer typischen Großfamilie in der Roma-Siedlung in Oberwart aufgewachsen. „Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit“, erzählt die 30-Jährige. Als Referentin der Roma-Pastoral der Diözese Eisenstadt halten ihre Kollegin und sie Vorträge an Schulen. Als Privatperson ist sie Teil des Trainer/innenpools im Verein Romano Centro (Wien) und hält Antiziganismus-Workshops. Weiters hat sie u. a. an der Ausstellung „Romane Thana. Orte der Roma und Sinti“ mitgearbeitet, die im April 2016 im Landesmuseum Burgenland zu sehen sein wird.