Es war zu erwarten. Leider. Auch im Rahmen der Vorbereitungen der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro kommt es zu massiven Menschenrechtsverletzungen. Das war schon bei der Fußball-WM 2014 der Fall. Organisationen wie die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar oder Amnesty International kritisieren Zwangsdelogierungen für den Bau von Hotels, Sportanlagen oder Straßen und Polizeigewalt bis hin zu Tötungen in den Favelas. Laut Amnesty International ist die Militärpolizei in Rio für Hunderte Morde im Vorfeld der Olympischen Spiele 2016 verantwortlich. Olympia und die Verletzung der Menschenrechte – das passt nicht und ist empörend.
Nun ist auch entschieden, dass die Olympischen Winterspiele im Jahr 2022 in Peking abgehalten werden. Ja, in Peking. Nicht gerade eine Wintersportgegend. Massen an Schnee sind dort im Winter wegen der trockenen Kälte nicht zu erwarten. Also setzt man auf Kunstschnee. Wettkampfstätten sind kaum vorhanden. Wie in Sotschi 2014 werden auch hier enorme bauliche Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt werden müssen; und wie in Sotschi und in Rio de Janeiro gibt es auch in Peking das Problem der Menschenrechtsverletzungen. Die werden mit Füßen getreten. Und von Umweltbewusstsein und Sparsamkeit ist man weit entfernt. Wieso sich das Internationale Olympische Komitee für solch einen Austragungsort entscheidet, ist unverständlich. Aber auf die Zerstörung der Natur und auf Kosten in Milliardenhöhe haben die typischen Wintersportgegenden wie Norwegen oder Schweden aus gut nachvollziehbaren Gründen offensichtlich keine Lust.