Bundeskanzler Klima wurde in Mönchsrepublik Athos wie byzantinischer Kaiser empfangen.Die europäische Bedeutung der orthodoxen Mönchsrepublik auf dem Berg Athos betonte Bundeskanzler Klima bei seinem Besuch auf dem Heiligen Berg am Samstag vergangener Woche. Klima, der den Athos als EU-Ratspräsident besuchte, sprach von einem „in der Vielfalt geeinten Europa“, für das das Zusammenleben der 2000 Mönche aus vielen Nationen Modell sein könne.Klima war in der Hauptstadt Karyes von der vierköpfigen Mönchsregierung empfangen worden. Der Päsident des Athos-Parlaments – der Mönch Stefan aus dem serbischen Kloster Chilandar – ersuchte Klima um europäische Verankerung der Eigenstaatlichkeit und der traditionellen Rechte des Athos-Mönchstums sowie um Brüsseler Finanzhilfe zur Erhaltung einzigartiger Kunstschätze: „Uns geht es nicht um Weltflucht, sondern um Welterneuerung. Genau das ist unser Platz im neuen Europa.“ Tiefen Eindruck hinterließ bei den Mönchen das religiöse Interesse des österreichischen Regierungschefs. Klima war der erste Staatsgast, der vor einer Marienikone in stillem Gebet verharrte. „Dieser Europäer gefällt uns, ihm können wir vertrauen!“ rief Abt Vassilios von Iviron aus. So war es auch kein Zufall, daß Klima auf seiner letzten Athos-Station in der Großen Lavra mit dem vormals byzantinischen Kaisern und orthodoxen Monarchen vorbehaltenen Protokoll geehrt wurde. Der gesamte Klosterklerus empfing den EU-Ratspräsidenten an der rot-weiß-rot beflaggten Pforte in goldenen Meßgewändern und geleitete ihn in einer Prozession zur Kirche. Dort erklangen nach orthodoxem Brauch Hymnen für die „Erleuchtung des gottesfürchtigen Präsidenten des Europäischen Rates, Viktor Klima.“