Neueröffnung in St. Georgen/Attergau und Eberstalzell
Ausgabe: 1998/42, St. Georgen/A., Eberstalzell
13.10.1998 - Martin Kranzl-Greinecker
Seit Jahren wird in der kirchlichen Jugendarbeit die Forderung „Gebt der Jugend Räume“ erhoben. Nun gibt es eine Reihe positiver Beispiele. Am letzten Sonntag etwa wurde in Eberstalzell der Jugendtreff „Zellofun“ mit einem Fest in der Volksschule eröffnet.Sonntag, 11. Oktober 1998. Kein Sonntagvormittag wie immer in Eberstalzell. Pfarrer P. Anton hat der „Übersiedlung“ zugestimmt und ausnahmsweise findet die Messe nicht in der Pfarrkirche sondern in der Volksschule statt. Auf Bierbänken sitzen die Mitfeiernden, eine Musikgruppe ersetzt die Orgel. Grund für den geänderten Ort der Messe ist die Eröffnung des Jugendtreffs Zellofun in den ehemaligen Gemeindewohnungen der Schule. Schon seit einigen Monaten war der Treff in (Probe-)Betrieb. Die Jugendlichen fühlen sich wohl – manchmal zu wohl – und sie erleben, daß sie hier gerne gesehen sind. Daß die Idee eines Jugendtreffs verwirklicht werden konnte, war Verdienst vieler Beteiligter. Andrea Kölblinger vom Verein Jugendtreff dankte besonders der Pfarre und der Gemeinde Eberstalzell, den Schulen, der Diözese Linz für die Anstellung von Irmi Lukas als Jugendleiterin, den örtlichen Gewerbetreibenden, Parteien und Banken sowie den vielen Mitarbeitern im Jugendtreff-Team.Der Bezirkshauptmann von Wels-Land, Dr. Josef Gruber, der das Zellofun offiziell seiner Bestimmung übergab, betonte, wie wichtig die offene Jugendarbeit heute sei. Trotz der Möglichkeit, zu kommen und zu gehen, wann man will, sei für die Jugendlichen ein Zusammengehörigkeitsgefühl notwendig. Dieses Gefühl kann auch von einem Zentrum wie dem Zellofun ausgehen und sich beispielsweise in T-Shirts mit Zellofun-Aufdruck ausdrücken. Er wünsche sich, so der Bezirkshauptmann, daß die Jugendlichen, die ins Zellofun kommen, hier prägende Erfahrungen für das ganze Leben machen können.„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir einmal vertraut gemacht hast“, zitierte Gruber den Dichter Antoine de Saint-Exupery. Jugendliche, die ins Zellofun kommen und damit vertraut werden, sollen auch Verantwortung dafür übernehmen. Viele von ihnen sollen später einmal eine aktive Rolle im Gemeindeleben spielen.Im Zellofun finden Jugendliche ab 12 Jahren Begegnungs- und Freizeitmöglichkeiten vor. Tischfußball und Billard, Internet und Video stehen zur Verfügung. Geöffnet ist jeden Freitag und Samstag von 17 bis 21 Uhr. Für Skater wurde in Eberstalzell eine Halfpipe errichtet, die Jugend-Landesrat Dr. Walter Aichinger ebenfalls letzten Sonntag eröffnete.In St. Georgen/Attergau ist der neue Jugendtreff seit Anfang Oktober in Betrieb. Ab sofort ist der im Keller des Klosteranbaus untergebrachte Treff jeden Samstag von 18 bis 22 Uhr geöffnet. Hauptzielgruppe sind 13- bis 16jährige Besucher/innen.Auch in Traun bereitet man gerade die Wiedereröffnung eines Jugendcafés vor. Am 24. Oktober (ab 19 Uhr) sperrt das Café, das jeden Freitag abend geöffnet ist, nach längerer Sommerpause wieder auf.