„Es ist für jemanden wie mich ein eigenartiges Gefühl, Tagebuch zu schreiben. Nicht nur, daß ich noch nie geschrieben habe, sondern ich denke auch, daß sich später keiner . . . für die Herzensergüsse eines dreizehnjährigen Schulmädchens interessieren wird.“ – So notiert die hier Gesuchte im Jahr 1942. Es kam leider anders. Ihr Tagebuch wurde zum ergreifenden Zeugnis der Leiden, die der barbarische Nationalsozialismus über die jüdische Bevölkerung brachte. Die Gesuchte wäre am 12. Juni 70 Jahre alt geworden – 1929 in Frankfurt geboren, übersiedelte sie 1933 mit ihrer Familie nach Amsterdam, wo sie von 1942 bis 1944 in einem Hinterhaus, versteckt vor den Nazis, mit ihrer Familie lebte. Dort schrieb sie ihre Erlebnisse und Gedanken nieder. 1947 wurde das Tagebuch der 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus Gestorbenen als Buch veröffentlicht. Es hieß im Originaltitel „Het Achterhuis“ (Das Hinterhaus) und wurde mittlerweile in mehr als 50 Sprachen übersetzt.Das Buch hat in der deutschen Fassung den Namen der Gesuchten im Titel. Ein Museum mit ihrem Namen wurde 1957 eröffnet. Ausstellungen, die ebenfalls den Namen der Gesuchten im Titel führen, werden seit vielen Jahren auch in Österreich gestaltet, derzeit in Steyr, im Museum der Arbeitswelt.
Wie heißt das Mädchen?
Wer bis 18. Juni an die Kirchenzeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, die richtige Lösung sendet, hat die Chance, eines von drei der erwähnten Tagebücher zu gewinnen.
Die Gewinner des Rätsels Nr. 20 (Lösung: Hermann Gmeiner): Sr. A. Regina, Ried/I.; Mag. Erwin Haslinger, Wels; Rudolf Hofstätter, Mitterkirchen.