Der Erfolg bei den Friedensverhandlungen für den Kosovo. Das ist die erfreuliche Nachricht der letzten Woche. NATO-Soldaten und russische Truppen sollen zusammen mit Kontingenten aus anderen UNO-Mitgliedsstaaten die Rückkehr von Flüchtlingen in den Kosovo ermöglichen. Auch Österreich stellt Soldaten für diese „KFOR“-Sicherheitstruppe. Ähnlich konnte auch der Bosnienkrieg durch die SFOR-Truppen beendet werden.
Beides ist möglich: Der Friede hat jetzt wirklich eine Chance. Aber auch neue und gefährliche Konfliktfelder zeichnen sich ab. Hautnah befinden sich jetzt russische und westliche Soldaten im Einsatz. Ob auf derselben Seite, wird sich erst zeigen müssen. Als russische Soldaten eigenmächtig in die Kosovo-Hauptstadt vorrückten, wurde deutlich, daß hier wohl noch um anderes als um Frieden gerungen wird. Allerdings: Waren nicht auch dem Westen die russischen Einwände bezüglich eines NATO-Schlages gegen Jugoslawien ziemlich egal?
Um die alten und die neuen Spannungen in den Griff zu bekommen und wirklich auf lange Sicht Frieden zu schaffen, braucht es auch den Einsatz ohne Waffen. Es braucht Menschen, die sich um eine neue Vertrauensbasis kümmern. Das ist die Forderung, die von der kirchlichen Friedensbewegung Pax Christi schon zu Beginn des Kosovo-Krieges erhoben wurde: Leute auszubilden und einzusetzen, die für diese Versöhnung arbeiten.
„Um wirklich Frieden zu schaffen, braucht es auch Einsatz ohne Waffen.“