Wieder einmal hat die Kirche ein lästiges Thema auf dem Hals. Gemeint ist der Porno-Skandal, in den ein Pater aus dem Internat Dachsberg verwickelt ist. Darüber steht an anderer Stelle mehr. Hier geht es um die Reaktionen darauf.
Was könnte in der Kirche passieren, dass es nicht zum gewohnten öffentlichen Reflex kommt. Nämlich: Ein einzelner lässt sich etwas zu Schulden kommen, und gleich treten die Kritiker auf den Plan, die der gesamten Kirche etwas am Zeug flicken wollen, das ganze System in Frage stellen.
So war es auch dieses Mal. Nicht lange dauerte es, bis ein Sprecher des Liberalen Forums forderte, alle katholischen Privatschulen einer besonderen Kontrolle zu unterziehen und für Dachsberg den Entzug des Öffentlichkeitsrechtes zu überlegen. Nicht dass die Kirche Kontrolle scheuen sollte, aber der Braten riecht : Indem gerade für die katholischen Schulen eine besondere Konsequenz in die Diskussion gebracht wird, wird unterschwellig vermittelt: Dort ist besondere Vorsicht notwendig.
Die Lehre aus Dachsberg kann aber nicht heißen: Vorsicht bei allem was katholisch ist und mit Jugend zu tun hat, sondern: Der schulischen und außerschulischen Jugenderziehung bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Schwarze Schafe gibt es; sie möglichst schnell zu enttarnen, sind wir den Kindern schuldig und all jenen, die sich um die Jugend verdient machen.