Bereits im März 2015 hat Papst Franziskus in einer Predigt angekündigt, 2016 als Jahr der Barmherzigkeit zu begehen. „Das ist die Zeit der Barmherzigkeit“, meinte er damals. Am Sonntag nach Ostern, dem Barmherzigkeitssonntag, hat er es offiziell verkündet.
Es sei wichtig, dass die Gläubigen Barmherzigkeit leben und in alle Gesellschaftsbereiche hineintragen. Sie sei „der Tragebalken, der das Leben der Kirche stützt“. Wie brisant das Thema der Barmherzigkeit ist, erlebt Europa zurzeit in der Flüchtlingsthematik. Die Kirche, aber auch die Gesellschaft insgesamt, ist dem Schicksal des einzelnen Menschen verpflichtet. Eröffnet wird das Heilige Jahr am 8. Dezember mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom. „Ich werde die Heilige Pforte genau 50 Jahre nach dem Ende des II. Vatikanischen Ökumenischen Konzils öffnen“, gab Papst Franziskus dem Ereignis eine progammatische Beutung. Das Jubiläumsjahr endet mit dem Christkönigssonntag 2016. Das kirchliche Jubeljahr (= Heiliges Jahr) knüpft an das biblische Erlassjahr an: Alle 50 Jahre gab es einen Schuldenerlass für alle Israeliten. In der katholischen Kirche wurde es 1300 eingeführt. Im Regelfall wird alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr begangen. In Oberösterreich wird Bischof Ludwig Schwarz am 3. Adventsonntag im Mariendom die Jubiläumspforte eröffnen. In mehreren Wallfahrtskirchen wird es Pilgerangebote geben. Die Caritas wird das Augenmerk im Heiligen Jahr auf Menschen an den Rändern der Gesellschaft richten.