Die Musikerin Anne Tscharmann will die heilsame Kraft des Singens vermitteln. „Falsch“ singen gibt es bei den von ihr angebotenen Abenden nicht. Das stärke Selbstbewusstsein und ermögliche spirituelle Erfahrung.
Ausgabe: 2015/40, Tscharmann, Healing Songs,
29.09.2015
- Paul Stütz
Innig umarmen sich die Männer und Frauen, die an diesem Mittwochabend in das Pfarrzentrum Linz-St. Markus kommen. Zwischen den Besucher/innen des „Healing Songs“-Abends herrscht große Vertrautheit. Rund 30 Leute vorwiegend mittleren Alters sind gekommen. Sie wollen hier die „heilsame“ Kraft des Singens erfahren. „Das Ganze hat Suchtfaktor“, erzählt eine der Teilnehmerinnen. Seit sieben Jahren kommt die burgenländische Sängerin Anne Tscharmann mit ihrem Angebot in die Linzer Pfarre. Der heutige Termin rund um den Herbstbeginn ist nicht zufällig gewählt. Viel arbeitet Tscharman mit der Symbolik des Jahreskreises. „Die Verbundenheit mit der Natur eröffnet eine größere Dimension von Spiritualität“, sagt sie. Es ist ein Zugang, der sich für Tscharmann nicht nur auf das Christliche beschränkt. Gesungen werden Lieder mit einer „archaischen Energie“.
Jeder kann singen
In dem Seminarraum der Pfarre dauert es nicht lange, bis die Teilnehmer/innen auftauen und aus vollem Halse singen. „Singen schüttet Endorphine aus, es macht glücklich“, ist Anne Tscharmann überzeugt. Ihr Zugang zur Musik ist niederschwellig, falsch und richtig sind nicht so wichtig. „Meine Erfahrung ist, dass Menschen, die glauben, nicht singen zu können, schnell reinkommen bei meinen Abenden.“ Das sei ein sehr großer und mutiger Schritt. „Seine Stimme zu erheben ist ein großes Outing.“
Singen für Eine Welt
Singen für die Eine Welt mit Anne Tscharmann und Gila Antrag findet am Donnerstag, 22. Oktober, ab 19 Uhr in der Pfarrkirche Linz-St. Markus statt. Dieser Abend ist ähnlich der „Healing Songs“-Veranstaltung, findet allerdings in größerem Rahmen statt.