Selbstständigkeit möglichst lange erhalten bzw. Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit hinauszögern, das möchte wohl jeder alte Mensch. Mit dem ganzheitlichen SIMA- Trainingsprogramm ist dies möglich. Körper, Geist und Seele werden gestärkt.
SIMA steht für „selbständig im Alter“. Erstmals in Österreich wird das von der Universität Erlangen erarbeitete Projekt vom Kath. Bildungswerk der Diözese Linz aufgegriffen. Die Umsetzung geschieht in Zusammenarbeit mit der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich.
„Es hat von Anfang an gut eingeschlagen, die Leute sind ganz begeistert!, freut sich Initiator Dr. Günther Leitner, Chef des Kath. Bildungswerkes der Diözese. Auch in einigen deutschen Diözesen wird das Training schon erfolgreich durchgezogen. Zwar ist das Altern nicht vermeidbar, aber die Altersdemenz lässt sich durch die Vernetzung von Gedächtnis- und Bewegungsübungen sowie Besprechen von ganz praktischen und sozialen Lebensfragen verzögern.
Langzeitwirkung ist allerdings nur durch eine sinnvoll aufeinander abgestimmte Verknüpfung der drei Bereiche „Psychomotorik, Kompetenz- und Gedächtnistraining“ möglich.
Nachweislich wird „durch ein Jahr Training acht Jahre besser leben möglich“! Mit einer Kontrollgruppe wurde untermauert, dass SIMA-Trainierte insgesamt besser drauf sind.
Das Echo ist groß
SIMA wendet sich an Menschen ab etwa 60. In drei Blöcken – jeweils zehnmal etwa eineinhalb Stunden – wird etwas für Körper, Geist und Seele getan. Drei Jahre hat man das Ganze in der Diözese Linz gut vorbereitet, „Eine Arbeit im Verborgenen, die sich gelohnt hat“, zieht Hildegund Staininger, verantwortliche SIMA-Projektleiterin beim KBW Linz, Resümee.
Ein Fernziel ist es, in allen KBWs SIMA-Gruppen zu gründen. Das Kath. Bildungswerk Linz ist auf dem besten Weg dahin. In sämtlichen Regionen haben soeben Ausbildungen begonnen, einige Pilotprojeke laufen bereits (s. den Beitrag „Mit SIMA spart man Knoblauchpillen“).
Zur Zeit werden 220 Gruppenleiter/innen ausgebildet. „Neben Pfarren sind Seniorenvereine und Altenheime sehr interessiert. „Auch Bürgermeister haben schon Leute geschickt“, erzählt Hildegund Staininger.
Ausgebildete Gruppenleiter/innen erhalten Zertifikate mit Qualitätssiegel der Erwachsenenbildung. Für die Abwicklung holte sich das KBW professionelle Unterstützung. Kultur- und Bildungsmanagerin Anita Koller ist für die Gesamtorganisation und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Dach und Ansprechpartner für die Ausbildung der Gruppenleiter/innen ist das Kath. Bildungswerk.
Nicht zuletzt durch das professionelle Management haben sich allein zu einem Info-Abend in Linz 60 Interessierte angemeldet, gekommen sind 90 Personen, die zu Gruppenleitern/innen ausgebildet werden wollen.
Spontan hat man sich zu weiteren Trainingsgruppen entschlossen.
Da das Ganze auch vom Land Oberösterreich unterstützt wird – schließlich ist die Seniorengesundheit im Interesse aller – kommt die Ausbildung (sie dauert sechs lange Nachmittage) – dem/r Einzelnen auf 1.000 Schilling plus 1.700 Schilling für die drei umfangreichen Trainingsbände.
Erwünscht ist für interessierte Gruppenleiter/innen berufliche Erfahrung mit Senioren oder/und pädagogisches Know-how und Gruppenerfahrung.
Nähere Informationen beim Kath. Bildungswerk der Diözese Linz, Tel. 0732/76 10-32 13 (nachmittags).