Manfred Aichinger ist in Mosambik Koordinator der weltweiten Caritas für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe.
Zwar sind es die Umstände in der Katastrophenhilfe, meint Manfred Aichinger, die für länger- fristige Entscheidungen keine Zeit lassen. Aber so einfach wie früher ist es nicht mehr: einfach alles in den Rucksack packen – und los! Als er am 11. April in Maputo aus dem Flugzeug stieg, hatte er gerade zwei Wochen, um den Einsatz als Programmkoordinator der Caritas International vorzubereiten und die Familie auf den Wechsel von der Hauptstadt an der Traisen in die Hauptstadt am Indischen Ozean einzustimmen. „Auch die Kinder freuen sich mittlerweile, weil sie dort die Elefanten sehen werden“, erzählt schmunzelnd der zweifache Vater, „aber irgendwie mussten wir es ihnen schmackhaft machen.“
Für seine Frau und ihn war es leichter. Aus dem gemeinsamen Einsatz als Entwicklungshelfer in Sambia verfügen sie schon über Afrikaerfahrung. Und als langjähriger Afrikareferent der Caritas Österreich sind ihm die Sorgen des Kontinents wohl vertraut.
Aichinger, der vor 40 Jahren in Gmunden (OÖ) zur Welt kam, wird in Maputo helfen, jene Caritas-Strukturen aufzubauen, die der Wechsel von kurzfristiger Nothilfe hin zu einem jahrelangen Wiederaufbau notwendig macht. Zu seinem Know-how zählt auch, Anträge an internationale Geldgeber so zu formulieren, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit selbst von der EU bewilligt werden. Die Folgen der Flut könnten den promovierten Biologen jedoch auch in dessen Freizeit interessieren. Denn seine Doktorarbeit verfasste er über tropische Frösche, damals lebte er allerdings mehrere Jahre in Peru.