Während die Schellacks außer bei Nostalgikern aus der Mode sind, von MC und CD verdrängt, haben jetzt gleich zwei Verlage Spiele herausgebracht, bei denen sich alles um Platten und „Stars“ dreht. Bei Evergreen vom Verlag Goldsieber schlüpfen die Spieler/innen in die Rolle von Konzertveranstaltern, die mit Einflußkarten die Bedeutung der Stars laufend verändern und dabei trachten, im richtigen Augenblick ein Konzert mit den Künstlern zu veranstalten, die sie unter Vertrag haben.
„Schrille Stille“ vom Zoch-Verlag imitiert die Hitparade: Welche Platte, etwa die von Yeah Zorn, liegt im Vorderfeld? Welche Scheibe ist der Aufsteiger der Runde, vielleicht jene vom Duo Lynx & Rächtz? Wer hat an Boden verloren? Richtige Voraussagen bringen Punkte. Die Spieler beeinflussen die Hitparade durch die Vergabe von Einfluss-Chips. Die Einfluss-Chips werden gleichzeitig und verdeckt in ein raffiniertes CD-Player-Modell gelegt, das dann geleert wird.
Die beiden Spiele aus der lauten Welt der U-Musik sind selbst auch eher „laute“ Spiele, bei denen der Hektik-Pegel steigt. Ganz andere Saiten lässt da das Schmidt-Spiel „Colorado County“ anklingen. Es entführt in die Zeit, als sich die Pioniere das Land in Amerika aufteilten. Durch geschickten Einsatz von Landkarten versuchen die Spieler/innen, sich die größten und lukrativsten Ländereien anzueignen.
Schrille Stille, Autor: Peter Wichmann, Verlag Zoch, 3–6 Spieler, ab 10 Jahren, S 520,–; Regelstudium braucht einige Zeit. Evergreen, Autoren: Wolfgang Kramer und Michael Kiesling, Goldsieber-Spiele, 2–6 Spieler, ab 10 Jahren, S 190,–; Regeln: mittellang, verständlich aufbereitet. Colorado County, Autor: Reinhard Staupe, Schmidt-Spiele, 2–4 Spieler, ab 10 Jahren, S 320,–, Regeln: mittellang, verständlich; Spieldauer: 45 Minuten