Vertreter der Stadt Schärding, allen voran der Bürgermeister, protestierten gegen den Zeltbau für durchreisende Flüchtlinge. Eine Initiative verschiedender Glaubensgemeinschaften hatte schon ein paar Tage zuvor andere Signale ausgesendet.
Ausgabe: 2015/45, Schärding, Zeichen, Glaubensgemeinschaft, Kirche
03.11.2015
Die interreligiöse Initiative hat am 26. Oktober zu einem gemeinsamen „Gebet um Menschlichkeit“ eingeladen. So setzten rund 200 Menschen am Stadtplatz Schärding ein Zeichen. Sie versammelten sich um eine offene Hand, in der die Erde ruht, als ein alle Gottesvorstellungen der Religionen übergreifendes Symbol. Gebete und Texte von verschiedenen christlichen Kirchen mischten sich mit einer Weisheit aus dem Buddhismus und Versen aus dem Koran. Sehr berührend waren die Gesangsbeiträge: Eine Asylwerberin aus Syrien sang ein Lied der Armenisch-Orthodoxen Kirche, eine junge Türkin ein Loblied auf Allah; „You’ve got a friend“ erklang aus dem Mund eines 15-jährigen Flüchtlings-Mädchens aus Tadschikistan. Sehr viele sangen mit, als „Ubi caritas et amor, Deus ibi est“ angestimmt wurde. Eine Überraschung bereiteten Vertreter der muslimischen Gemeinschaft, als sie zwei weiße Tauben als Friedenssymbol in die Freiheit entließen.
Vernetzung
Seit zwei Jahren treffen sich halbjährlich Vertreter aller in Schärding ansässigen Glaubensgemeinschaften. Bei diesen Treffen werden die verschiedenen Traditionen, Bräuche, religiösen Feiern, Gebete, theologischen Aussagen usw. erklärt und mit großem Respekt angehört. Auch die Gebetsräume und Kirchen wurden gemeinsam besucht und erklärt. Die Treffen fanden bisher im katholischen Pfarrzentrum und evangelischen Pfarrhaus, im Gebetshaus der muslimischen Gemeinschaft sowie in der koptischen Kirche in Wernstein statt.