Seit drei Wochen sind Pilgerinnen und Pilger im Zeichen der Klimagerechtigkeit unterwegs. Vier Tage davon waren sie in Oberösterreich. Sie treffen auf Menschen, denen das Thema „unter den Nägeln brennt“.
Am 17. Oktober brach in Wien eine Gruppe auf, um sich zu Fuß auf den Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit zu machen. Ihr Ziel ist Salzburg, das sie am 8. November erreichen möchten. Dann geht es mit dem Zug nach Paris: Beim Weltklimagipfel kommen Tausende Pilgernde aus aller Welt zusammen. Sie werden dort auch Anliegen vorbringen, die in vielen Begegnungen entlang des Pilgerwegs an sie herangetragen wurden. Von Menschen, denen das Thema Klimagerechtigkeit nahegeht.
„Wir haben keine Zeit mehr!“
„Wir begegnen Menschen, die Klimagerechtigkeit für ihre Kinder, Nichten, Neffen, Enkelkinder genauso haben wollen wie für Kinder in Äthiopien“, sagt Anja Appel. Die Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreich ist während der gesamten 22 Tagesetappen mit dabei – gemeinsam mit Rembert J. Schleicher von PILGRIM, einem interreligiösen Netzwerk, dem es um Nachhaltigkeit als Bildungsziel geht, sowie Ferdinand Kaineder, Sprecher der Österreichischen Ordensgemeinschaften. „Jeder Einzelne und jede Community wie zum Beispiel eine Kirchengemeinde kann etwas tun. Aber die Menschen warten auch darauf, dass jene, die etwas zu sagen haben, deutlich machen: Wir haben keine Zeit mehr!“, erzählt Anja Appel am Telefon, während sie auf dem Donau-Treppelweg Richtung Ottensheim geht. Neben Ottensheim standen in Oberösterreich noch Besuche im Ars Electronica Center in Linz, im Bildungshaus Schloss Puchberg, in der Serbisch-Orthodoxen Kirche in Lambach, in der Zentrale des katholischen Hilfswerks MIVA in Stadl-Paura sowie im Offenen Kunst- und Kulturhaus Vöcklabruck auf dem Programm. Die vielen Gespräche stärken dem Kernteam und den Mitwandernden – je nach Etappe zwischen neun und 50 Personen – den Rücken. So wie die Sendungsfeier für Paris am Sonntag in der Salzburger Pfarre Itzling.