In Österreich befindet sich die erste ethische Bank für Gemeinwohl in der Gründungsphase. „Jede Österreicherin und jeder Österreicher hat jetzt die Chance, diese Bank mitzugründen“, sagt Christine Tschütscher. Sie ist Vorständin der Genossenschaft, die das Projekt der Gemeinwohlbank trägt.
Ausgabe: 2015/46, Tschütscher, Gemeinwohlbank, Bank,
10.11.2015 - Susanne Huber
Manchmal laufen die Dinge im Leben reibungslos. Da ist die Zeit reif für neue Herausforderungen. Bei Christine Tschütscher war es so. Seit Oktober ist sie Vorständin der Genossenschaft des Projekts der Bank für Gemeinwohl in Wien. Von der Idee dieser ethischen Bank ist die gebürtige Vorarlbergerin aus Götzis begeistert. „Das Besondere ist, dass sie aus der Zivilgesellschaft heraus gegründet wird und dass nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, sondern das Gemeinwohl – es werden keine spekulativen und keine intransparenten Bankgeschäfte gemacht.“
Mutig
Der Arbeitsalltag von Christine Tschütscher ist bunt. „Jeden Tag gibt es Dinge, die neu zu entscheiden sind.“ Die Genossenschaft, die Ende 2014 ins Leben gerufen wurde, hat nun das Ziel, das Startkapital für diese Bank aufzustellen, insgesamt braucht es 15 Millionen Euro. „Österreichweit startete jetzt die Kampagne, um Leute einzuladen, Genossenschafter/innen zu werden und mit uns diese Gemeinwohlbank zu gründen. Ab 200 Euro ist man dabei“, sagt die 52-Jährige, die in Innsbruck Betriebswirtschaft studiert hat. Lange Zeit war Christine Tschütscher im Bankensektor tätig, war danach u. a. in verschiedenen Managementpositionen bei „One“ und zuletzt Geschäftsführerin des Vereins „Dialog“, der größten ambulanten Suchthilfeeinrichtung in Österreich. Um ein neues Projekt anzugehen, braucht es Mut, Optimismus und Offenheit – alles Eigenschaften, die auf Christine Tschütscher zutreffen.
- Infos unter: www.mitgruenden.at